Während die Virtual Reality (VR) in Europa und den Vereinigten Staaten noch immer in der Nische für Computer-Spieler feststeckt, wird China der erste Massenmarkt.
Der größte Virtual-Reality-Park der Welt liegt nicht in Los Angeles, in Tokio oder in London. Er liegt in Guiyang. Das ist die Hauptstadt der Provinz Guizhou, und die liegt im Südwesten Chinas, nördlich von Vietnam. 1,5 Milliarden US-Dollar kostet der Park, dessen erster Abschnitt in diesen Tagen eröffnet wird. Die Besucher können zum Beispiel in einer echten Achterbahn Loopings drehen. Mit ihren Virtual-Reality-Brillen glauben sie jedoch, mit einem Raumschiff durchs All zu fliegen oder auf einem Drachen Rodeo zu reiten. Dass die Besucher von einer schnöden Stahlkonstruktion getragen werden, vergessen sie dabei völlig. „Immersion“ nennt man das Eintauchen in virtuelle Welten, die so überzeugend sind, dass sie als real empfunden werden
Entwickelt wurde der Park von der in Shenzhen gelisteten Firma Oriental Times Media, die über ein Tochterunternehmen in Hollywood-Filme wie „Transformers – Age of Extinction oder „Star Trek – Beyond” investiert hat. Auch Starregisseur Zhang Yimou hat ein Start-up namens SoReal mitgegründet, das zwei Blocks vom Pekinger Tiananmen-Platz entfernt im Frühjahr 2017 eine 3.000 Quadratmeter große VR-Halle eröffnete. Der derzeit größte westliche Konkurrent ist VR World mit nur rund 1.500 Quadratmetern in Manhattan.
Die Chinesen sind inzwischen führend bei der Weiterentwicklung von Immersion. Derzeit arbeiten in China über 200 VR-Firmen und Start-ups an neuen Lösungen. Denn Immersion dient nicht nur der Unterhaltung. Superb Medical Skills hat zum Beispiel zusammen mit einem Schanghaier Krankenhaus eine Simulation entwickelt, mit der schwierige Operationen unter einer VR-Brille geübt werden können. Bereits rund 4.000 Ärzte nutzen diese neue Technologie.
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