Wegen Libor-Betrugs sitzt ein ehemaliger Star-Banker im Knast. Doch statt Reue zu zeigen, zieht Tom Hayes vor Gericht. Er will weiter als Banker arbeiten – und klagt die britische Finanzaufsicht an.
Der Mann lässt nichts unversucht. Vor eineinhalb Jahren verurteilte ein britisches Gericht Tom Hayes wegen Zinstricksereien zu 14 Jahren Gefängnis. Der ehemalige UBS- und Citigroup-Banker war ein Star der Bankbranche – und will das Urteil nicht akzeptieren. Mit allen Mitteln kämpft er seit seiner Verurteilung gegen sein Schicksal an. Einen ersten Erfolg hat er bereits errungen: Seine Gefängnisstrafe wurde von 14 auf elf Jahre reduziert.
Jetzt hat Hayes sich erneut aufgebäumt – und die britische Finanzaufsicht FCA vor Gericht gebracht. Der 37-Jährige klagt gegen das Berufsverbot, das die Behörde gegen ihn verhängt hat. Das bestätigte seine Anwältin der Nachrichtenagentur Bloomberg. Wann der Fall verhandelt werden soll, steht noch nicht fest.
Hayes war im Sommer 2015 der erste Banker, der wegen der Manipulation des Referenzzinssatzes Libor verurteilt wurde. In solchen Fällen ist es üblich, dass die FCA ein Berufsverbot ausspricht. Die angeblichen Helfer von Tom Hayes, die bei Brokerhäusern gearbeitet haben, sind dagegen in einem anderen Libor-Prozess Anfang 2016 freigesprochen worden.
Ab September 2017 müssen sich weitere Ex-Banker wegen Manipulation eines anderen Referenzzinssatzes verantworten. Darunter ist Christian Bittar, der einst bei der Deutschen Bank einen Rekordbonus von etwa 80 Millionen Euro zugesprochen bekam. Bittar sowie die anderen Angeklagten in diesem Fall plädieren auf unschuldig. Der Libor-Skandal belastet die Bankenbranche mit Bußgeldern von insgesamt etwa neun Milliarden Dollar (Dollarkurs).
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