Nach der Klimakonferenz beginnt die eigentliche Arbeit. In Deutschland geht der Streit ums Ende der Kohle weiter. Das Thema hat das Zeug, für eine politische Zerreißprobe zu sorgen.
Es war als starkes Signal gedacht, und so kam es auch an: 45 Länder verkündeten auf der Klimakonferenz in Marrakesch, so schnell wie möglich vollständig auf erneuerbare Energien umzusteigen.
Dass es sich vor allem um kleinere und ärmere Länder aus Afrika, Asien, der Karibik und der Südsee handelt, die nur für einen kleinen Teil der klimaschädlichen Emissionen verantwortlich sind, tut der Botschaft keinen Abbruch: „Das erhöht natürlich politisch den Druck“, sagte Hubertus Bardt, Geschäftsführer beim Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW), dem Handelsblatt. Peter Höppe, Leiter der Georisikoforschung beim weltweit größten Rückversicherer Munich Re (Munich Re Aktie), sprach von einem „wichtigen Signal“, das den Druck zur Nachahmung erhöhen sollte.
Marrakesch, die erste Klimakonferenz nach dem Verhandlungsdurchbruch in Paris im vergangenen Jahr, hat vor allem eines gezeigt: die Staatengemeinschaft hat die Dringlichkeit erkannt, den menschengemachten Klimawandel zu begrenzen. In der französischen Hauptstadt war im Dezember 2015 beschlossen worden, die Erderwärmung im vorindustriellen Vergleich auf unter zwei Grad zu begrenzen. In Marokko wurde diese Haltung – auch wenn es wenig konkrete Verhandlungsergebnisse gab – noch einmal bekräftigt.
„Das Paris-Abkommen entfaltet normative Kraft“, sagte Dennis Tänzler vom Umweltforschungsinstitut Adelphi dem Handelsblatt. Die Ankündigung der 45 Staaten, aus der Nutzung fossiler Energieträger auszusteigen, zeige, dass die Welt in einen Wettstreit um ehrgeizige Ziele trete. „Die Fragestellung des zeitnahen Ausstiegs kommt somit schneller auf Deutschland zu als erwartet“, so Tänzler. Es sei eine „große Chance, klimafreundliche Transformation zu einem zentralen Wahlkampfthema zu machen“. Im Herbst 2017 stehen in Deutschland Bundestagswahlen an.
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