Zu den rund um die Welt festsitzenden Hanjin-Schiffen gehören auch Frachter, die von deutschen Reedereien an Hanjin vermietet werden – finanziert mit Geld von heimischen Privatanlegern.
Die Hanjin-Pleite trifft auch deutsche Reedereien, die ihre Schiffe an die Koreaner vermietet haben. Beispiel ist die Conti-Gruppe aus München. Um das operative Geschäft des Unternehmens kümmern sich zwei Töchter mit Sitz in den Hansestädten Bremen und Buxtehude. Conti äußert sich nicht zu den aktuellen Entwicklungen.
Das Unternehmen bezeichnet sich als eine der weltgrößten Reedereien, betreibt rund 70 Schiffe und beschäftigt rund 2400 Seeleute. Zahlreiche Conti-Schiffe sind an Hanjin verchartert, also vermietet. Wie der Containerfrachter Hanjin Vienna, der gerade zwangsweise vor Vancouver Island an der kanadischen Pazifikküste ankern muss. Eigentlich hätte die Hanjin Vienna ihre am 2. September im Hafen von Vancouver gestartete Fahrt über den Ozean nach Tokio schon am 13. September beenden sollen. Doch die Pleite des koreanischen Charterers hielt das Schiff auf.
Genau diese Route hat die Hanjin Geneva, ein weiteres Conti-Schiff, bereits zurückgelegt. Fast. Jetzt liegt auch sie vor der japanischen Küste vor Anker. Die Conti Canberra hingegen hätte im Hafen von Kuala Lumpur einlaufen sollen, doch muss sie nun in der dicht befahrenen Seestraße von Malakka parken, während die Schiffe der Konkurrenz munter an ihr vorbei ziehen.
Wenn die Schiffe keinen neuen Charterer finden, muss Conti das allerdings nicht allein ausbaden. Denn das Unternehmen hat die Schiffe über Schiffsfonds finanziert und dabei auch viele Privatanleger an Bord geholt. Deren Rendite besteht aus den Chartereinnahmen der Schiffe, sie tragen also das Risiko, wenn die Einnahmen ausbleiben.
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