Mit Größenwahnsinn gegen die demokratische Methode? Deutschland staunt über das Absolute, Despotische und Manische seiner Eliten in Wirtschaft, Kunst und Sport. Zu den zwei größten Geistlosigkeiten, die jeder Journalist heutzutage jederzeit straffrei aufschreiben darf, gehört die Formel vom "Zuwachs des Wissens" in einer "fortschrittlichen" Welt und die Winston Churchill entlehnte Behauptung, bei der Demokratie handele es sich um die schlechteste aller Staatsformen - mit Ausnahme der übrigen. Wie das eine mit dem anderen zusammen hängt, davon handelt diese Kolumne. Mit den Argumenten von PlatonDenn wenn die vergangene Woche eines gezeigt hat, dann doch wohl dies: Wir haben es uns so sehr angewöhnt, in demokratischen Mustern und konsensual abgestimmten Lösungen zu denken, dass wir gar nicht mehr wagen, über die Vorzüge alternativ verfasster Gemeinwesen nachzudenken - womit wir leider auch den Sinn für die Ärthetik cäsarischer Entscheidungen eingebüßt haben. Was für unwiderbringliche Verluste! Platon und Aristoteles zum Beispiel, die alten Griechen, konnten vor fast 2500 Jahren noch trefflich jonglieren mit Verfassungsformen und Staatslehren. Sie machten sich Gedanken über die Geburt der Demokratie aus dem Geist der Armut und über den schleichenden Übergang der Volksherrschaft in die Tyrannei, über die feinen Unterschiede zwischen guten (Königtum, Aristokratie und Politie) und schlechten Formen staatlicher Verwaltung (Tyrannis, Oligarchie, Demokratie) - und über geeignete Mischformen des Regierens, die alle Maßlosigkeiten und Mängel zum Ausgleich bringt.Platon etwa preist dem Leser die Demokratie als "buntes Kleid" an, das uns, "geziert mit den Farben aller ihrer Sitten, sehr schön erscheint". Doch was, wenn die Menschen "sich über den Durst am ungemischten Wein der Freiheit berauschen"? Dann, so Platon, kümmert sich niemand mehr um die Gesetze - und die übergroße Freiheit schlägt in übergroße Knechtschaft um...
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