LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben sich am Mittwoch etwas von ihrer heftigen Talfahrt der vergangenen Tage erholt. Händler begründeten dies mit Medienberichten, die auf die Möglichkeit einer deutlichen Förderkürzung durch den Verbund "Opec-Plus" schließen lässt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 66,80 US-Dollar. Das waren 1,33 Dollar (Dollarkurs) mehr als am Dienstag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,11 Dollar auf 56,83 Dollar.
Die Erholung am Mittwoch führten Marktteilnehmer auf die Möglichkeit von Förderkürzungen durch große Förderländer wie Saudi-Arabien zurück. Schon zu Wochenbeginn hatte der saudische Ölminister Khalid Al-Falih eine Reduzierung der Ölexporte seines Landes für Dezember angekündigt und sich für eine Förderkürzung im kommenden Jahr um eine Million Barrel je Tag ausgesprochen. Fachleute deuteten dies als Reaktion auf den Einbruch der Rohölpreise.
Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, dass eine Förderkürzung, sollte sie denn kommen, noch etwas höher ausfallen könnte als von Al-Falih vorgeschlagen. Bloomberg beruft sich auf Personen die mit der Materie vertraut sind. Der Opec-Plus-Verbund trifft sich Anfang Dezember zu einem seiner regelmäßigen Zusammenkünfte. Dort dürfte über derartige Vorschläge diskutiert werden. Zurzeit gilt eine Einwilligung Russlands - mit Saudi-Arabien der größte Opec-Plus-Produzent - als ungewiss. Russlands Energieminister Alexander Nowak hatte sich zuletzt eher gegen eine Förderkürzung ausgesprochen.
Die Erholung folgt auf eine lange Verluststrecke. Seit Anfang Oktober sind die Ölpreise um gut 25 Prozent eingebrochen. Allein seit Wochenbeginn waren die Preise um in der Spitze zehn Prozent gefallen./jsl/he
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