NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Donnerstag kaum auf die Bereitschaft des Irak zu einer Produktionskürzung reagiert. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Januar kostete am späten Nachmittag 48,95 US-Dollar und damit genauso viel wie am Vorabend. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Januar stieg geringfügig um zwei Cent auf 47,98 Dollar (Dollarkurs).
Irak ist nach Auskunft von Ministerpräsident Haider Al-Abadi bereit, seine Ölproduktion zu kürzen und sich an einer im Grundsatz beschlossenen Förderreduzierung des Ölkartells Opec zu beteiligen. Dies sagte Al-Abadi bereits am Mittwoch vor Journalisten in Bagdad. Bisher hatte der zweitgrößte Opec-Produzent auf eine Ausnahmeregelung gepocht. Ähnlich verhält sich zurzeit der drittgrößte Opec-Förderstaat Iran.
Am kommenden Mittwoch will die Opec entscheiden, welchen Beitrag die Kartellmitglieder zu der Förderreduzierung leisten sollen. Das Treffen könne eine "erneute Wende markieren, wenn sich das Kartell auf eine Kürzung der Fördermenge und die Wiedereinführung von Länderquoten verständigen sollte", schreibt Eugen Weinberg, Rohstoffexperte bei der Commerzbank (Commerzbank Aktie).
Eine Einigung gilt allerdings als schwierig, insbesondere aufgrund von Spannungen zwischen Saudi-Arabien und Iran. Hinzu kommt, dass viele Opec-Staaten ihre Förderung nur kürzen wollen, soweit auch andere große Produzenten außerhalb der Opec mitmachen. Russland hat bereits signalisiert, seine Förderung allenfalls einfrieren zu wollen. An diesem Wochenende wollen sich die Opec-Staaten mit anderen großen Förderländern treffen./tos/jsl/fbr
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