NEW YORK (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Freitag angesichts wachsender Spannungen zwischen den USA und China gefallen. Händler begründeten dies mit den anhaltenden Sorgen vor einer Verschlechterung der US-chinesischen Beziehungen, aktuell vor allem angetrieben durch die Lage in Hongkong. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 34,40 US-Dollar. Das waren 89 Cent weniger als am Donnerstag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) gab um 98 Cent auf 32,74 Dollar (Dollarkurs) nach.
Die Stimmung an den Finanzmärkten war am Freitag trüber als zuletzt. Dazu trägt auch der anhaltende Konflikt zwischen den USA und China bei. Inmitten der zunehmenden Spannungen zwischen den beiden Großmächten will sich US-Präsident Donald Trump an diesem Freitag zum weiteren Vorgehen äußern. "Wir werden bestimmte Entscheidungen treffen und sie morgen diskutieren", sagte er am Donnerstag (Ortszeit) im Weißen Haus, ohne jedoch Details zu nennen. "Wir sind nicht glücklich mit China", beklagte Trump. Washington hat sich angesichts des restriktiven Sicherheitsgesetzes für Hongkong sehr kritisch geäußert.
Die Spannungen zwischen den USA und China haben sich zudem zuletzt wieder deutlich verschärft - auch wegen der Corona-Krise. Trump wirft China vor, das Coronavirus nicht an der Quelle eingedämmt zu haben. Die Auseinandersetzungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt lasten bereits seit einigen Tagen tendenziell auf den Ölpreisen. Die extreme Wirtschaftsschwäche könnte sich durch den Konflikt noch verlängern. Damit würde sich auch eine Erholung der Rohölnachfrage weiter verzögern.
In den vergangenen Wochen aber haben sich die Ölpreise deutlich von ihrem Einbruch zu Beginn der Corona-Krise erholt. Denn mit dem Wegfall von Corona-Beschränkungen in vielen Ländern könnte die Nachfrage wieder anziehen. Daran änderten zunächst auch die am Donnerstag veröffentlichten Rohöllagerbestände aus den USA nichts, die überraschend gestiegen waren. Die Commerzbank (Commerzbank Aktie) verweist auf die deutlich gestiegenen Ölimporte, die zu einem Anstieg der Lagerbestände geführt hätten. Zuletzt hatte sich die Lage bei den Rohölbeständen entspannt./jsl/la/stk
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