Edinburgh (aktiencheck.de AG) - Die Angst vor einer Eskalation der Gewalt in Nordafrika und im Mittleren Osten regiert am Erdölmarkt, so die Analysten der Royal Bank of Scotland in ihrer aktuellen Ausgabe "Märkte & Zertifikate weekly".
Nach Tunesien, Ägypten und Libyen könnte nun auch Saudi-Arabien, der weltweit wichtigste Öllieferant, "dran sein". Auch wenn Rohstoffexperten nicht müde würden zu betonen, dass derzeit noch kein Mangel an Öl bestehe, die Angst sei Realität, und sie treibe die Notierungen. Vor allem die der europäischen Ölsorte Brent.
Seit einigen Wochen habe sich zwischen Brent und West Texas Intermediate (WTI), der amerikanischen Variante, eine tiefe Differenz aufgetan. Denn während man die amerikanische Ölversorgung für sicher erachte - die wichtigen Lagerstätten im kleinen 8.000-Seelen-Städtchen Cushing in Oklahoma seien randvoll -, bange man um die europäische Versorgungssicherheit. Schließlich sei Europa direkter Nachbar der Unruheregion und hänge zudem am libyschen Zapfhahn. Allerdings schwinde auch die Zuversicht in den USA. Seit dem Ausbruch der Unruhen in Libyen und Gaddafis Ankündigung, notfalls als Märtyrer sterben zu wollen, hole die WTI-Notierung kräftig auf.
Wie es nun am Ölmarkt weitergehe, hänge hauptsächlich am Fortlauf des politischen Geschehens. Beruhige sich die Lage im arabischen Raum, dürften die Ölpreise ordentlich korrigieren. Komme es zu einer Ausuferung von Gewalt und Chaos, seien neue Rekordpreise jenseits von 150 US-Dollar je Barrel nicht ausgeschlossen.
Die Royal Bank of Scotland biete unter anderem ein Open End- (Open-End Zertifikat auf WTI Rohöl NYMEX Rolling [BNP Paribas Issuance B.V.]) sowie ein Quanto Open End-Zertifikat (Open-End Zertifikat auf WTI Rohöl NYMEX Rolling [The Royal Bank of Scotland PLC]) auf WTI Crude Oil an. (Ausgabe 10/2011) (08.03.2011/zc/a/a)
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