DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Nach dem Rodungsstopp im Hambacher Forst droht beim Energiekonzern RWE
Sobald es einen Überblick gebe, werde RWE mit Gewerkschaften und Betriebsräten sprechen. Zum Thema Kündigungen sagte er, derzeit sei nichts ausgeschlossen. Doch bislang habe RWE immer betriebsbedingte Kündigungen vermeiden und sozialverträgliche Lösungen finden können.
Der Hambacher Forst im rheinischen Braunkohlerevier wäre nach seinen Angaben auch bei einem Stopp der Bagger nicht zu retten. Die Erdmassen unter dem Wald würden benötigt, um die steile Abbruchkante am Tagebau aufzufüllen und die Rekultivierung zu betreiben.
"Tagebau funktioniert wie ein wanderndes Loch", sagte Schmitz der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Samstag). Was man vorne abbaggere, werde - abzüglich der Kohle - hinten aufgeschüttet. "Der Hambacher Forst muss so oder so weg, weil sonst keine sinnvolle Rekultivierung möglich ist", sagte er.
Das nordrhein-westfälische Oberverwaltungsgericht (OVG) in Münster hatte am 5. Oktober die Rodung des Forsts bis zu einem endgültigen Urteil untersagt. Der dadurch entstehende Schaden werde nach RWE-Einschätzung bei jährlich 100 bis 200 Millionen Euro liegen, sagte Schmitz der FAZ. Bei einem ab 2020 geplanten Betriebsgewinn von deutlich mehr als 3 Milliarden Euro sei das relativ überschaubar.
Die Polizei in NRW hatte in den vergangenen Wochen im Hambacher Forst bei Köln mit einem Millionenaufwand 86, von Umwelt-Aktivisten gebaute Baumhäuser abgebaut. RWE wollte ab Oktober eigentlich einen Großteil des Waldes abholzen. Dagegen protestieren Umweltschützer seit langem. Nach dem Eilbeschluss des OVG hatten vor Ort Zehntausende Menschen gefeiert und gleichzeitig für den Kohleausstieg demonstriert./uho/DP/he
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