Praxair verkauft den Großteil des Europageschäfts nach Japan. Finanzinvestoren hoffen nun, beim Linde-Geschäft in den USA zum Zug zu kommen.
Der Zusammenschluss von Linde und Praxair zum weltgrößten Gasekonzern war so umkämpft wie kaum eine andere Großfusion in Deutschland. Doch seit der Linde-Aufsichtsrat grünes Licht gegeben hat und die große Mehrheit der Linde-Aktionäre das Fusionsangebot angenommen hat, haben sich die Wogen geglättet. Nur noch die Kartellbehörden könnten den 60-Milliarden-Euro-Zusammenschluss stoppen.
Doch danach sieht es derzeit nicht aus: Mit der Ankündigung des Verkaufs des größten Teils des Praxair-Geschäfts in Europa rückt die Fusion näher. „Das ist der nächste Schritt“, hieß es in Industriekreisen, „es geht kontinuierlich voran.“
Praxair verkauft laut Mitteilung „den überwiegenden Teil des europäischen Gasegeschäfts“ an den japanischen Industriegasehersteller Taiyo Nippon Sanso Corporation. Der Kaufpreis für die Geschäfte mit einem Umsatz von rund 1,3 Milliarden Euro beträgt fünf Milliarden Euro.
Die EU-Kommission hatte nach Informationen des Handelsblatts darauf gedrängt, dass die zu veräußernden Geschäfte eher an einen industriellen Konkurrenten als an ebenfalls interessierte Finanzinvestoren verkauft wird. Zudem wollten die Kartellwächter demnach, dass die Aktivitäten nicht an viele, kleine Konkurrenten, sondern an einen starken Wettbewerber gehen.
Nach Informationen des Handelsblatts aus Finanzkreisen hatten sich auch die großen Private-Equity-Häuser wie CVC, Carlyle, EQT und KKR um das Europageschäft von Praxair beworben und sich auch vor der Kommission präsentiert. Ihre Gebote seien wettbewerbsfähig gewesen. Allerdings habe sich früh angedeutet, dass eine strategische Lösung bevorzugt wird. „Das hat sich bereits vor einigen Wochen abgezeichnet.“
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