Eine Deutsche Bank-Filiale im spanischen Reus.
Mittwoch, 18.01.2017 14:09 von | Aufrufe: 2276

Milliardenvergleich bestätigt: Deutsche Bank und US-Justiz einigen sich im Hypothekenstreit

Eine Deutsche Bank-Filiale im spanischen Reus. - © istockphoto.com / agafapaperiapunta

Deutsche Bank und US-Justiz konnten sich final auf einen Milliardenvergleich im US-Hypothekenstreit einigen. Dies gab das US-Justizministerium am Dienstag in Washington bekannt. Die damit verbundene Strafzahlung werde die Deutsche Bank im vierten Quartal deutlich belasten, teilte Deutsche Bank-Chef John Cryan am Dienstagabend in einem Brief an die Mitarbeiter außerdem mit. Die endgültige Beilegung des Rechtsstreits sorgte an der Börse am Mittwoch kaum für Aufregung, denn ganz überraschend kommt die Einigung nicht: Die Deutsche Bank hatte den Vergleich mit den US-Behörden bereits im Dezember angekündigt.

Lynch: Deutsche Bank mitverantwortlich für Finanzkrise

Der Dax-Konzern verpflichtet sich zur Zahlung einer Zivilbuße in Höhe von 3,1 Milliarden Dollar sowie weiteren 4,1 Milliarden Dollar an Erleichterungen für Verbraucher in den USA, die sich allerdings über fünf Jahre verteilen werden. „Dieser Beschluss zieht die Deutsche Bank für ihr illegales Verhalten und die verantwortungslose Vergabe von Krediten zur Verantwortung, die Investoren und der amerikanischen Öffentlichkeit ernsthaften und anhaltenden Schaden zugefügt haben“, sagte US-Justizministerin Loretta Lynch. „Die Deutsche Bank hat nicht nur Investoren in die Irre geführt: Sie hat auch direkt zu einer internationalen Finanzkrise beigetragen.“, so Lynch weiter.

Milliardenbelastung im vierten Quartal

Die Strafzahlung werde sich im vierten Quartal deutlich bemerkbar machen, wie Cryan in seinem Brief an die Mitarbeiter mitteilte. Demnach sei durch die Zivilbuße im vierten Quartal mit einem negativen Ergebniseffekt vor Steuern in Höhe von knapp 1,2 Milliarden Dollar zu rechnen. „Das Verhalten in den Jahren 2005 bis 2007 entspricht nicht unseren Standards und ist nicht akzeptabel. Wir entschuldigen uns uneingeschränkt dafür.“, heißt es in dem Brief weiter. Das Unternehmen könne sich mit der Beilegung des Rechtsstreits nun stärker auf die Zukunft konzentrieren, auch wenn es wegen weiterer Rechtsverfahren noch zu früh sei, einen Schlussstrich zu ziehen.

Im Hypothekenstreit mit der US-Justiz ging es um faule Hypothekenpapiere zwischen 2005 und 2007, wodurch die Deutsche Bank maßgeblich zum Kollaps des US-Immobilienmarktes im Jahr 2008 beigetragen habe. Mit der Strafe von insgesamt 7,2 Milliarden Dollar kommt die Deutsche Bank noch relativ glimpflich davon: Anfangs stand sogar eine Strafzahlung von rund 14 Milliarden Dollar zur Debatte.

Keine Aufregung bei Anlegern

Zwar wird die endgültige Beilegung des Hypothekenstreits grundsätzlich mit Erleichterung aufgenommen, sie sorgte im Handel am Mittwoch jedoch kaum für positive Impulse. Die Aktie der Deutschen Bank startete den Handelstag zunächst im Plus, verlor danach allerdings wieder deutlich. Zuletzt notierte sie mit einem Minus von 0,63 Prozent bei 17,365 Euro.


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