Wolfgang Schäuble spricht im Interview über den Charakter von Bankern, seine Lehren aus der Lehman-Pleite und die Zukunft Europas mit der Flüchtlingsfrage.
Verwegenheit stiften“ heißt das große Gemälde von Jörg Immendorff im Büro von Wolfgang Schäuble, der seit 46 Jahren Mitglied des deutschen Parlaments ist. Wenn er über den Flur schaut, kann er von einem Steg aus direkt hinunterblicken in diesen Bundestag.Schäuble erlebte Politik wie aus dem Geschichtsbuch: Er hat 1990 maßgeblich den deutsch-deutschen Einigungsvertrag mit ausgehandelt. Er war lange Zeit Innenminister, um mitten in der Finanzkrise 2009 das Finanzministerium zu übernehmen. Bis 2017 war er in dem Amt einer der mächtigsten Männer Europas – beispielsweise bei der Euro-Krise und Griechenlandrettung 2010 und 2011.Seit Ende vergangenen Jahres ist er Präsident des Bundestages. Einerseits ist dieses Amt hinter dem des Bundespräsidenten das zweitbedeutendste im Staat. Andererseits ist Schäubles Macht nun eher protokollarisch-symbolisch. Der Politiker ist nicht mehr Herr über Milliarden, kann aber umso unabhängiger den öffentlichen Diskurs begleiten. Am Mittwoch hat er zu Beginn der Haushaltsdebatte gezeigt, was er darunter versteht. Der 75-Jährige prangerte Gewaltexzesse und Fremdenfeindlichkeit an, mahnte aber auch, die Sorgen der Bundesbürger ernst zu nehmen. „Verwegenheit stiften“ – wenn einer das kann, dann er. Auch im Gespräch mit dem Handelsblatt über die großen Fragen der Gegenwart.Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.