Es soll die größte Schadenersatzklage in der Geschichte Großbritanniens sein: Mastercard (Mastercard Aktie) soll fast 17 Milliarden Euro zahlen, weil der Kreditkartenanbieter mit überhöhten Gebühren Millionen Kunden geschadet haben soll.
Der Kreditkarten-Konzern Mastercard ist in Großbritannien auf eine Rekordsumme von 16,5 Milliarden Euro (14 Milliarden Pfund) Schadenersatz verklagt worden. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, über Jahre durch überhöhte Gebühren die Preise für Verbraucher in die Höhe getrieben zu haben. Das teilte die US-Großkanzlei Quinn Emanuel am Donnerstag (Ortszeit) mit. Sie vertritt nach eigener Aussage 46 Millionen britische Verbraucher. Möglich ist die Sammelklage aufgrund eines neuen Verbraucherschutzgesetzes, das 2015 verabschiedet wurde.
Es handelt sich nach Angaben von Quinn Emanuel um die höchste Schadenersatz-Forderung in der Geschichte des Vereinigten Königreichs und das erste Mal, dass eine Forderung im Namen aller britischen Verbraucher gestellt wird. Zunächst hatte die Kanzlei, die ihre Klage gegen Mastercard auf ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zu Gebühren für länderübergreifende Zahlungsvorgänge stützt, sogar 19 Milliarden Pfund gefordert.
Konkret geht es um sogenannte inländische Interbanken-Entgelte. Das sind Gebühren, die eine Bank erhebt, wenn eine Zahlung mit einer ihrer Kreditkarten getätigt wird. Zahlen muss dafür nicht der Verbraucher, sondern die Bank des Händlers, der die Zahlung erhält.
Quinn Emanuel argumentiert, diese Gebühren seien von den Banken zunächst an die Händler und dann in Form höherer Preise an die Verbraucher weitergegeben worden. Daher seien auch solche betroffen, die keine Kunden von Mastercard sind oder mit Bargeld bezahlt haben.
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