Die Industrie nimmt Mond und Mars in den Blick. Die Regierung unterstützt die Kommerzialisierung des Alls. Aus Sicht der Wirtschaft aber zu zögerlich.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) erntete Spott, als er am Mittwoch seine Weltrauminitiative „Bavaria One“ vorstellte. Vor allem, weil sein Gesicht das „Bavaria One“-Logo zierte, kursierten im Netz in Anlehnung an David Bowies Song „Major Tom“ Witze über den Verlust von „Ground control“ und „Major Markus‘ Mondfahrt“.
Die deutsche Industrie jedoch findet Söders Plan, 700 Millionen Euro in neue Satelliten und „die größte Raumfahrtfakultät Europas in München“ zu stecken, überhaupt nicht völlig losgelöst. „Raumfahrt ist nicht Science Fiction“, sagt Marco Fuchs, Chef der OHB (OHB Aktie) SE, dem Handelsblatt. Die Bremer Firma ist am Bau der europäischen Ariane-Raketen und Galileo-Satelliten beteiligt und baut das Columbia-Modul für die ISS-Missionen.
Und sie schickt sich an, gemeinsam mit Blue Origin, der Raumfahrtfirma des Amazon-Gründers Jeff Bezos, an wiederverwertbaren Mondraketen zu arbeiten.
„Die Kommerzialisierung des Weltraums, genannt New Space, findet bereits statt“, sagt Matthias Wachter, beim BDI Abteilungsleiter Sicherheit und Rohstoffe, dem Handelsblatt. Von „völlig neuen Möglichkeiten und Geschäftsfeldern“, schwärmt er.
Die Chancen der Wirtschaft im All sind in dieser Woche Schwerpunktthema auf der weltgrößten Raumfahrtmesse International Astronautical Congress, zu der 4500 Experten aus aller Welt nach Bremen angereist sind. Airbus-Chef Tom Enders verlangte dort am Donnerstagabend ein stärkeres Engagement der Bundesregierung und mehr zukunftsgerichtete Begeisterung der Bevölkerung. Die internationale Raumfahrt mache sich daran, den Mond als Weltraumbasis zu nutzen. „Da wollen wir dabei sein“, so Enders.
Auslöser der Kommerzialisierung des Alls sind rasante technologische Innovationen im Bereich der Raketentechnik. „Es wird immer einfacher und günstiger, Dinge in den Weltraum und zurück zu befördern“, so Wachter.
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