Die EZB kauft seit dem Jahreswechsel keine Staatsanleihen der Euro-Länder mehr zu. An den Märkten wächst die Angst vor dem Entzug der Liquidität.
Mit Beginn des neuen Jahres verlieren die Regierungen der Euro-Staaten ihren wichtigsten Investor: die Europäische Zentralbank (EZB). Denn künftig wird die EZB keine neuen Anleihen mehr kaufen, sondern nur noch abgelaufene Papiere ersetzen. Damit können sich die Länder nicht mehr wie bislang auf die Unterstützung durch die ultralockere Geldpolitik der Notenbank verlassen.
Das trifft die Euro-Zone in einer Zeit, in der die Schuldenstände massiv angestiegen und die Probleme im Finanzsektor noch immer nicht gelöst sind. „Die Verschuldung ist die Achillesferse und deutet auf eine fragile Aufstellung gegenüber einer neuerlichen Konjunktureintrübung hin“, warnt Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank.EZB und nationale Notenbanken haben seit März 2015 rund 2,6 Billionen Euro an Anleihen gekauft, vor allem Staatsbonds. Mit durchschnittlich fast 83 Prozent der gesamten jährlichen Wirtschaftsleistung liegt die Staatsverschuldung im Euro-Raum deutlich über der im Maastricht-Vertrag festgeschriebenen Schwelle von 60 Prozent. Rechnet man Haushalte und Unternehmen dazu, dann fallen die Schulden sogar doppelt so hoch aus wie die Wirtschaftsleistung.Sorgenvolle Blicke richten sich vor allem auf Italien. Weil die staatliche Schuldenquote mittlerweile 131 Prozent des Bruttoinlandprodukts erreicht hat, würde das Land unter einem Zinsanstieg besonders leiden. Ökonomen warnen, dass sich eine Krise in Italien nur vermeiden lässt, wenn die Zinsen nicht anziehen und sich das Wirtschaftswachstum beschleunigt.Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.