Alitalia steht vor dem Aus: Die Mitarbeiter der Airline wollen lieber das Ende riskieren als einem drastischen Sparplan zuzustimmen. Jetzt droht die Insolvenz. Die Regierung muss einen Konkursverwalter einsetzen.
Ohne Melodram geht es nicht in Italien. Doch der Showdown für die Rettung der angeschlagenen Airline Alitalia war dramatischer als gewohnt. Erst in der Nacht zum Dienstag kam das Ergebnis des Referendums, bei dem die 12.500 Mitarbeiter der Fluggesellschaft einem drastischen Sparprogramm zustimmen sollten. Der Kompromiss zwischen Unternehmensführung und Gewerkschaften war nach langen Verhandlungen erst vor einer Woche ausgehandelt worden. Die Gewerkschaften hatten durchgesetzt, dass darüber abgestimmt werden musste.
Nach Mitternacht kamen die Zahlen: Nach Angaben der Gewerkschaften stimmten 67 Prozent der Mitarbeiter gegen das Sparprogramm. Es war ein glattes „Nein“ gegen den Sanierungsplan, trotz flammender Appelle der Regierung und sogar der großen Dachgewerkschaften.
Massiv hatte der italienische Premier Paolo Gentiloni am Wochenende eingegriffen und gewarnt: „Ich möchte allen Beteiligten den Ernst der Lage ins Gedächtnis rufen“, sagte er. Es gebe keinen Plan B, Alitalia sei ein privates Unternehmen. Und weiter: „Ich weiß, dass den Mitarbeitern Opfer abverlangt werden, aber ich weiß auch, dass Alitalia ohne die Einigung über den neuen Strategieplan nicht überleben kann.“
„Wer mit Nein stimmt, muss die Verantwortung dafür übernehmen, dass die Airline aufgelöst wird", sagte Alitalia-Verwaltungsrat Luca Cordero di Montezemolo nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa. Und Verkehrsminister Graziano Delrio legte nach: „Es gibt keine Staatshilfe und keine Verstaatlichung.“ Selbst die großen Gewerkschaften hatten ihren Mitgliedern geraten, dem Plan zuzustimmen. Doch die Stimmung an der Basis war sehr gereizt.
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