Große Metallpipeline
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Lawrow: Nord-Stream-Pipelines sind Thema mit den USA

MOSKAU (dpa-AFX) - Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat Gespräche mit den USA über die brachliegenden Nord-Stream-Gasleitungen durch die Ostsee bestätigt. Eine "normale Energieversorgung Europas" - wie er es nannte - liege nicht nur im Interesse der USA und Russlands, sagte der Minister dem staatlichen russischen Fernsehen. "Über Nord Stream wird gesprochen."

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Es werde interessant sein zu sehen, "ob die Amerikaner ihren Einfluss auf Europa nutzen und es zwingen, russisches Gas nicht weiter abzulehnen", sagte Lawrow der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Details zu den angeblichen Gesprächen nannte er nicht.

Medienberichte über US-Interesse an Pipeline

Hintergrund sind Medienberichte, wonach eine Inbetriebnahme der neueren Leitung Nord Stream 2 Teil einer amerikanisch-russischen Vereinbarung zur Beilegung des Ukraine-Kriegs werden könnte - womöglich unter Einbeziehung eines US-Investors.

Nord Stream 2 sollte Gas des ehemals wichtigsten Lieferanten Russland über die Ostsee nach Deutschland bringen. Dazu kam es aber nie. Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 stoppte die Ampel-Koalition das Projekt. Einer der zwei fertigen Röhrenstränge wurde bei einem Anschlag im September 2022 zerstört, ebenso wie die zwei Stränge der bereits in Betrieb genommenen Pipeline Nord Stream 1.

Außenminister kritisiert deutsche Politiker

Lawrow kritisierte, dass deutsche Politiker aus politischen Gründen - wie er es darstellte - russisches Gas ablehnten und dafür höhere Preise für Industrie und Verbraucher in Kauf nähmen. Namentlich nannte er Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und EU-Kommissionspräsidenten Ursula von der Leyen. "Sie sagen, dass sie Nord Stream um keinen Preis wieder in Betrieb nehmen. Das sind entweder kranke Leute oder Selbstmörder."

Die Bundesregierung hatte sich wegen des Ukraine-Kriegs ab 2022 bemüht, Deutschland unabhängig von russischem Gas zu machen. Die Belieferung über die Pipeline Nord Stream 1 hat allerdings Moskau selbst eingestellt.

Deutschland bezieht seither eine große Menge flüssiges Gas aus den USA. Es ist daher nicht unmittelbar nachvollziehbar, warum die USA Interesse an einer Wiederinbetriebnahme der Nord-Stream-Pipeline haben sollten./fko/DP/jha

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