Die Anleger von Hugo Boss (Hugo Boss Aktie) brauchen weiter viel Geduld. Der Modekonzern rechnet erst 2018 wieder mit Wachstum. Bei seiner neuen Strategie will sich Boss-Chef Mark Langer künftig ganz auf zwei Marken konzentrieren.
Bei Deutschlands größtem Modekonzern ist vor allem Geduld angesagt. Denn auf der Investorenkonferenz am Mittwoch wird der neue Vorstandschef Mark Langer davon sprechen, dass 2017 ein Jahr der Stabilisierung werde. Richtig los soll es dann erst im Jahr darauf gehen.
„Der Großteil der strategischen Veränderungen wird im Jahr 2018 wirksam werden. Hugo Boss wird daher voraussichtlich 2018 auf den Wachstumspfad zurückkehren“, vertröstet Langer die Anleger. Die Reaktion kam prompt. Der Kurs der Boss-Aktie fiel am Morgen um knapp zwei Prozent auf 59,78 Euro.
Langer verlangt den Anlegern schon einiges ab. Sie sollen zwei Jahre warten, bis er den Konzern wieder aufgestellt hat. Unrentable Geschäfte will er schließen und gleichzeitig die Einstiegspreise bei Anzügen auf 500 Euro anheben.
Bei der Vorstellung seiner Strategie kündigte Langer an, das Geschäft künftig auf zwei Marken zu konzentrieren: eine für gehobene Premiummode (Boss) und eine für trendbewusstere Kunden (Hugo). Im Handelsblatt-Interview hatte Langer bereits angekündigt, dass etwas mit den Marken Boss Orange und Boss Green passieren werden. Sie verlieren jetzt ihre Eigenständigkeit. Beide Linien werden in die Kernmarke Boss integriert, „um dem Boss-Kunden über alle Trageanlässe ein konsistentes Markenerlebnis zu bieten“, teilt das Unternehmen mit. Das spart vor allem Marketingkosten.
Langer greift dort ein, wo es notwendig ist. Die Modebranche leidet erheblich darunter, dass sich die Kleiderordnung in den Unternehmen lockert. Freizeitmode und sportliche Bekleidung näher an die Marke Boss zu führen, macht deshalb durchaus Sinn. Aber nach einem großen strategischen Wurf sieht das noch nicht aus.
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