Foto: David Inderlied - dpa
Dienstag, 30.06.2020 10:12 von | Aufrufe: 1813

Landwirtschaft – The price matters

Foto: David Inderlied - dpa

Der Hersteller von Saatgut und Herbiziden mit Roundup, dessen Wirkstoff Glyphosat angeblich Krebs begünstigt. Der Betreiber von Europas größtem und modernsten Schlachtbetrieb durch einen Corona-Ausbruch aufgrund unzureichender vor Ort-Prävention gegen das Virus. So unterschiedlich die beiden Vorfälle auch sind, der Ursprung ist stets derselbe. Ohne Zuhilfenahme der chemischen Keule in der Feldwirtschaft und des Einsatzes industrieller und zugleich inhumaner Fertigungsmethoden in den Schlachtbetrieben ist dem Bedarf einer stetig steigenden Weltbevölkerung und dem Preisdiktat des Handels und der Verbraucher nicht beizukommen.

Letztlich sind Monsanto und Tönnies nur Getriebene auf einem Markt, wo es im Zusammenspiel von Herstellern, den Discountern und ihren Kunden oft so herzlos zugeht, wie auf den Feldern und in den Schlachthöfen mit Billiglöhnern, die in der Heimat keine oder nur noch schlechter bezahlte Arbeit finden. Um Entgleisungen wie bei Monsanto oder Tönnies in Zukunft zu vermeiden, reicht es nicht, die auf den ersten Blick Schuldigen an den Pranger zu stellen.

Das gesamte System muss auf den Prüfstand kommen, um Auswüchse dieser Art zu vermeiden. Die Initiative von Julia Klöckner, wieder einmal alle Beteiligten, die Vertreter von Tierhaltern, der Fleisch- und Ernährungsbranche, des Handels, der Wettbewerbshüter, der Tierärzteschaft und der Verbraucherschützer zusammenzubringen, hilft sicher mehr, als sich nur darauf zu konzentrieren, Ställe tierwohlgerechter umzubauen und Felder wieder nachhaltiger zu bewirtschaften. Wenn an der Kasse dafür nicht bezahlt wird, gehen solche Vorstöße ins Leere. Umso wichtiger ist es, disziplinübergreifend zu agieren, statt übereinander herzuziehen.

Die teure und wertevernichtende Lektion für Bayer mit Monsanto und der eingetretene Worst Case im Schlachtbetrieb von Tönnies können am Ende doch noch Gutes bewirken. Der Blick hinter die Kulissen der industriell geprägten Landwirtschaft, in der viel härter agiert wird als etwa an den Bändern der Autoindustrie, mag auch den Konsumenten endlich sensibilisieren. Mit der Achtung des Produkts fängt alles an. Wem sein Auto lieb und teuer ist, der sollte auch Brot und Fleisch mehr wertschätzen.

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