Multinationale Konzerne verlagern einen großen Teil ihrer Gewinne in Steueroasen, fanden Ökonomen heraus. Die EU ist dabei die große Verliererin.
Die Körperschaftsteuer ist keine sehr einträgliche Steuer. Und das, obwohl der Anteil der Gewinne am Volkseinkommen zulasten der Arbeitnehmer immer weiter steigt. Im Jahr 2016 brachte sie dem deutschen Fiskus 27 Milliarden Euro. Lohnempfänger zahlten direkt 184 Milliarden Euro und als Verbraucher 217 Milliarden Euro an Umsatzsteuern.
Seit den 80er-Jahren versuchen immer mehr Unternehmen ihre Gewinne dort zu versteuern, wo besonders geringe Steuersätze greifen. Auch in Reaktion darauf wurden die Sätze der Unternehmensteuern in den letzten Jahrzehnten fast überall massiv gesenkt. Von 1985 bis 2018 fiel der weltweite Durchschnittssatz von knapp 50 Prozent auf nur noch 24 Prozent. Erst vor Kurzem haben die USA ihren Satz von 35 auf 21 Prozent gesenkt.Ein dänisch-amerikanisches Ökonomentrio hat nun in einem aufsehenerregenden Arbeitspapier ermittelt, welches Ausmaß die Gewinnumlenkung zur Steuervermeidung inzwischen angenommen hat. Thomas Tørsløv und Ludvig Wier von der Copenhagen Business School und dem dänischen Finanzministerium, sowie Gabriel Zucman von der Universität Berkeley in Kalifornien machten sich dafür zunutze, dass die meisten Steuerparadiese auf Druck der Industrieländer dazu übergegangen sind, aggregierte Daten zu veröffentlichen, aus denen sich ablesen lässt, wie hoch die deklarierten Gewinne von Unternehmen in ausländischem Besitz sind. Diese Gewinne klassifizierten die Ökonomen nicht per se als steuerflüchtig. Sie verglichen die Relation von Gewinnen zu Kapital- und Arbeitseinsatz mit den entsprechenden Relationen bei heimischen Firmen und von Firmen in anderen Ländern. Nur die über das Normalmaß hinausgehenden Gewinne klassifizierten sie als verlagert aus steuerlichen Gründen.Spektakuläre ErgebnisseUm den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.