Außer VW konnten keinem Autobauer bewusste Manipulationen nachgewiesen werden. Jetzt wirft das Verkehrsministerium FiatChrysler unerlaubte Motortricks vor. Der Skandal erreicht damit die Politik in Rom und Washington.
Das Schreiben liest sich eher scharf als diplomatisch, darüber täuscht auch der bürokratische Ton nicht hinweg. Unter dem Betreff „Unregelmäßigkeiten in der Abgasnachbehandlung an Fahrzeugen des Herstellers Fiat Chrysler Automobiles (FCA)“ hat das Bundesverkehrsministerium (BMVI) im Auftrag von Alexander Dobrindt am 1. September je einen Brief an die EU-Kommission nach Brüssel und das italienische Verkehrsministerium nach Rom geschickt. Der Tenor: Fiat schummelt bei seinen Dieselmotoren.
Untersuchungen an mehreren Fahrzeugen „zeigen deutlich“, dass die Emissionen von Stickoxid (NOx) zu hoch seien. Es folgt eine Beschreibung aller technischen Tricks und dann eine Schlussfolgerung des Ministeriums, die es in sich hat: „Damit ist aus unserer Sicht der Nachweis des Einsatzes einer unzulässigen Abschalteinrichtung erbracht.“
Im Klartext: Fiat ist aus Sicht der Bundesregierung ein zweiter Fall Volkswagen (VW Aktie). Die Erkenntnisse aus Berlin, angefertigt vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in Flensburg, sind ein neuer Höhepunkt in der Aufarbeitung des Abgasskandals um den Wolfsburger Konzern. Nahezu alle Autokonzerne haben zwar Gesetzeslücken ausgereizt, um Dieselmotoren zulasten der Umwelt aufzupeppen. Außer VW konnte aber bislang keinem anderen Hersteller bewusste Manipulation nachgewiesen werden. Nach dem Schreiben aus Berlin steht nun auch Fiat am Pranger. Und mehr noch: Weil wegen der Fusion von Fiat und Chrysler zu FCA auch ein amerikanisches Modell getestet wurde und auf Dobrindts Schummel-Liste auftaucht, erreicht der Skandal nicht nur Italien, sondern auch die USA.
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