Montag, 06.02.2023 19:57 von Stephan Feuerstein | Aufrufe: 460

Vorsicht, Vorsicht!

Die Notenbanken haben in der vergangenen Woche erneut die Zinsen angehoben und der Aktienmarkt feiert diesen Schritt. Sind nicht steigende Zinsen Gift für Aktien?

Die Hoffnung nimmt weiter zu!

Bereits im Vorfeld gingen die Marktteilnehmer von einem Zinsschritt um 25 Basispunkten bei der US-Notenbank sowie 50 Basispunkten bei der Europäischen Zentralbank aus. Diese Maßnahmen waren bereits eingepreist, eine Überraschung blieb aus. Gleichzeitig hat EZB-Chefin Christine Lagarde eine weitere Zinsanhebung um erneute 50 Basispunkte in Aussicht gestellt. In den USA ist man bereits auf einem höheren Zinsniveau angelangt, so dass die FED die Geschwindigkeit und das Ausmaß der Zinsschritte drosselt. Die Auswirkungen der im vergangenen März begonnenen Zinswende haben in der Regel eine Verzögerung von sechs bis zwölf Monate. Insofern sollten die Zinsschritte in den kommenden Monaten die bereits nachlassende Inflation weiter drücken. Da die Europäische Zentralbank erst im Juli die Zinswende eingeleitet hat, herrscht hier noch etwas Nachholbedarf. Dies macht auch das unterschiedliche Zinsniveau deutlich. Während die USA mit 4,50 bis 4,75 Prozent allmählich am Zielkorridor angelangt sind, hat Europa mit nun 3,0 Prozent noch Spielraum nach oben.

Steigende Aktienmärkte bei steigenden Zinsen?

Einerseits reagiert die Teuerungsrate bereits und schwächt sich ab, andererseits entfalten die Maßnahmen der Notenbanken erst allmählich ihre Wirkung. Dies interpretieren die Anleger einerseits, dass ein Ende der steigenden Zinsen in absehbarer Zeit erreicht wird. Optimisten träumen bereits wieder von fallenden Zinsen, was in diesem Jahr voraussichtlich nur ein Traum bleiben wird. Bereits die Geschichte von fallenden Zinsen scheint zu genügen, am Aktienmarkt weiter zuzugreifen. Nobelpreisträger und Wirtschaftsprofessor Robert J. Shiller hat dem Thema ein ganzes Buch gewidmet. Darin legt er offen, wie sich ein Narrativ auswirken kann. Einfach erklärt und auf das aktuelle Geschehen angewendet, sorgt die Geschichte der fallenden Zinsen für die Reaktion in Form von steigenden Notierungen. Der aktuelle Optimismus ist allerdings ein Grund, vorsichtig zu werden. Sollte es tatsächlich zu einem Rücksetzer kommen, würde dieser dann auch wieder attraktivere Einstiegsniveaus mit sich bringen. Nach den steil nach oben gekletterten Notierungen auf einen Rücksetzer zu warten, ist daher nicht die schlechteste Strategie!

Viel Erfolg in der kommenden Börsenwoche

Stephan Feuerstein
Hebelzertifikate-Trader
http://www.hebelzertifikate-trader.de

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Hebelzertifikate-Trader
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Hebelzertifikate-Traders und Herausgeber des Börsendienstes TradingGruppe 2.0 (www.tradinggruppe.de). In beiden Briefen steht das Trading mit Derivaten im Vordergrund, wobei alle Trades jeweils am Vortag angekündigt werden und beim Hebelzertifikate-Trader in einem Echtgeld-Musterdepot real gehandelt werden.
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