Freitag, 19.06.2009 22:36 von Andreas Bernstein | Aufrufe: 701

Trading-Gezwitscher: lethargische Hexerei

Der Hexensabbat – von vielen gefürchtet wegen hoher Volatilität und unverhersehbaren Marktbewegungen – verkam heute zum Trauerspiel. Mit einer Tagesschwankung von 50 Punkten im DAX, was in etwa einem Prozent entspricht, kann man objektiv keine Besonderheit erkennen. Anscheinend wurden die meisten Spekulationen, die an diesen Verfallstermin gekoppelt waren, schon im Vorfeld bereinigt oder in entsprechend andere Laufzeiten übertragen.

 

Die asiatischen Aktienmärkte beendeten den letzten Tag der Woche im grünen Terrain. Für den Nikkei in Tokio ging dennoch eine sehr schlechte Woche zu Ende, die schlechteste seit 3 Monaten. Ein Abschluss unter 10.000 Punkten kann jedoch als Anreiz für die Bullen in der kommenden Woche ausgelegt werden. Zum Deutschen Aktienindex ist wenig spektakuläres zu berichten. Nach einer Eröffnung auf dem gestrigen XETRA-Schluss-Level erfolgte schon fast aus Gewohnheit ein kleiner Abverkauf nach 9 Uhr. Dieser wurde punktgenau am Eröffnungskurs (und heutigem Pivotpunkt) von 4.816 Punkten gestoppt. Bis zum mit Spannung erwarteten Verfallstermin der Optionen und Futures stabilisierte sich der DAX wieder leicht oberhalb der Nulllinie.

 

Wichtige Wirtschaftsdaten aus den USA standen heute nicht auf der Agenda. Trotzdem kam nach der Eröffnung der US-Aktienmärkte etwas Volatilität auf, welche als Impuls für ein kurzes neues Tageshoch im DAX ausreichte. Zum Verfall der Aktienoptionen an der deutschen Terminbörse 17.30Uhr stand er jedoch in etwa dort, wo er schon den Vortag beendet hatte.

Ein Miniplus von 0,04 Prozent oder 4.839 Punkten ist dem Kurszettel zu entnehmen. Befürchtungen über einen Kurseinbruch bei Volkswagen erwiesen sich als unbegründet. In den USA verfallen die Indexfutures erst 22.15 Uhr, wodurch man dort noch mit etwas Volatilität rechnen darf. Zum aktuellen Zeitpunkt ist der Dow Jones wieder in die gestrige Handelsspanne zurück gefallen und zielt tendenziell in Richtung Vortagestief.

 

Den Hexen verfallen

Standuhr berichtete bereits 7.25 Uhr von Hexen, die um sein Bett tanzten. Diese wollten ihm jedoch nicht an die Wäsche, sondern an das Konto. Eine sich selbst auferlegte Handelspause brachte zwar keine Gewinne, hielt aber auch das Kapital zusammen. Große Gewinne sind nur das Resultat aus der Bereitschaft, die Verluste gering zu halten. Dies ist erlernbar, auch für janolo, der etwas selbstsatirisch schreibt: „ich kann z.B. nix - aber das dann richtig“. Das Tagestief als Einstiegszeitpunkt vorab hatte metrofinance durch seine Zauberbrille um 9.10 Uhr sehr gut erkannt. Leider war die Volatilität im DAX danach auch schon wieder vorbei, auch wenn Tribun100 und HerrKoerper lauthals „Volare oh oh“ in der Endlosversion sangen. Zum Glück hörte es niemand und Dieter Bohlen liest auch nicht mit, oder doch?

 

Während heute Roundturn_50Mark einige Trades am Vormittag durch einen Stopp im Minus beenden musste, hatte andimaus wieder seine gute Form zurück und fühlt sich nach eigenen Aussagen jetzt „bereit für un-er-träg-liche Gewinne“. Bereit für schnelle Klicks ist vor allem wieder HerrKoerper gewesen, wie man etwa alle 3 Stunden anhand überdimensional großer 4-Stufen-Grauton-Charts mit jeder Menge Pfeilen darin (welche für die einzelnen Positionierungen stehen) erkennen kann.

 

Der eigentliche Verfall hingegen war, wie eingangs schon geschrieben und von 850CSI später dokumentiert, ein „langweiler Verfall........da habe ich schon anderes Gemetzel gesehen“. Gegen Abend beweihräucherten sich FOSSILION und cluster_1 auf Grund ihrer guten Einstiege noch etwas. Eigentlich müsste man die Börse auch am morgigen Tag eröffnen lassen, damit dieser „außerirdische Anfall“ schnell eine Fortsetzung finden kann :-)

 

Ausblick

Nach dem Verfall ist vor dem Verfall…mehr kann man aus dem heutigen Handelsverlauf nicht auf die nächsten Wochen projektieren. Aktuell sind die Aufwärtstrends der vergangenen Monate auf Tagesbasis intakt, doch das gefürchtete „Sommerloch“ ist häufig geprägt von geringen Umsätzen und keinen oder sogar negativen Kursimpulsen. Um mich persönlich wird es bis zum Juli ebenfalls etwas ruhiger. Die bisherige Resonanz auf meine Kolumne hat mich sehr gefreut. Darauf möchte ich bei Interesse von eurer Seite im nächsten Monat aufbauen.

 

Ein dickes DANKE deshalb an dieser Stelle an alle Leser und viel Erfolg für den Rest des Monats wünscht Bernie.


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Bernecker1977
Andreas Bernstein ist unter dem Pseudonym „Bernecker1977“ als Trader, Referent und Coach seit 2001 aktiv. Er handelt seit rund 20 Jahren Indizes, Devisen und Rohstoffe an der Börse mit Futures, Derivaten und CFDs. Dabei basiert sein Trading auf Sentimentdaten und Charttechnik. Als studierter Diplom-Kaufmann streut Andreas Mueller seine Erfahrungen in unterschiedlichen Community's und auf Präsenzveranstaltungen ein und ist somit Ansprechpartner für alle börsenrelevanten Fragen. Auf ariva.de analysiert er vorrangig den DAX mit Hilfe der Charttechnik. Weitere Informationen erhalten Sie in seinem Facebook-Kanal und auf seinem Blog www.bernecker1977.de
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