Donnerstag, 31.01.2013 16:16 von GOLDINVEST.de | Aufrufe: 609

Schwieriges viertes Quartal für Focus Minerals auf Coolgardie

Der australische Goldproduzent Focus Minerals (WKN A0F610) hat ein bewegtes Jahr 2012 hinter sich. Besonders einschneidend war sicherlich die Ausgabe neuer Aktien – für 5 australische Cent pro Aktie – im Gegenzug für eine Finanzierung in Höhe von rund 225 Mio. Dollar durch die chinesische Shandong Gold, die seitdem 51% als Investment an Focus Minerals hält.

Diese Mittel will das Unternehmen vor allem für Explorationsbohrungen und Bohrungen zur Entwicklung der bestehenden Ressourcen nutzen. Ziel ist es, in den kommenden drei Jahren die Reserven auf 1 und die Ressourcen auf 5,5 Mio. Unzen Gold zu steigern. Drei Bohrprogramme auf Liegenschaften des Unternehmens – Treasure Island, Laverton und Coolgardie – hat Focus bereits angestoßen. Weitere Bohrprogramme sollen noch im ersten Quartal folgen.

Die Produktion des vierten Quartals lag laut Focus Minerals innerhalb der Erwartungen bei 41.097 Unzen Gold, da die Förderung sowohl auf Laverton als auch auf Coolgardie derzeit auf neue Hauptabbauquellen umgestellt wird. Abgesetzt hat Focus in den letzten drei Monaten 2012 41.691 Unzen des gelben Metalls. Bei einem im Schnitt erzielten Goldpreis von 1,654 Dollar pro Unze kam so ein Umsatz von 68,95 AUD zusammen.

Erfreulich war dabei, dass der Betrieb auf Laverton besser lief als erwartet und 25.674 Unzen Gold bei nur 37 Verarbeitungstagen auf der Granny Smith-Mine von Barrick Gold erbrachte. Die Cashkosten gibt Focus für diesen Zeitraum mit 1.271 Dollar pro Unze an. Damit erreichte die Produktion auf Laverton im vergangenen Jahr 100.548 Unzen Gold, was einen Anstieg von 32% im Vergleich zu 2011 bedeutet. Auf Jahressicht lagen die Cashkosten dabei bei 1.186 Dollar pro Unze.

Während dieses Quartals wurde der Abbau von der Apollo- in die Burtvill-Grube verlegt. Das hat gleich mehrere Vorteile, da dort das Verhältnis von Abraum zu Erz deutlich niedriger liegt als in der Apollo-Grube, die Entwicklungskosten sehr niedrig sind und auch die Royalty-Zahlungen geringer ausfallen werden. Nach Erhalt der Kapitalspritze von Shandong Gold hat Focus zudem ein großes Bohrprogramm zur Ressourcenentwicklung in der Burtville-Grube vorgenommen, um damit zu beginnen, dass Minenleben von Burtville zu verlängern.

Enttäuschend hingegen die Performance auf Coolgardie: Hier lag die Produktion mit 15.432 Unzen um 5.000 Unzen unter den Erwartungen des Unternehmens. Auf Grund des gesunkenen Ausstoßes, der damit zusammenhängenden niedrigeren Gehalte, da Material mit niedrigerem Gehalt eingesetzt wurde, und einer Abschreibung auf einen Teil dieser Haldenbestände stiegen zudem die Cashkosten deutlich auf 1.670 Dollar pro Unze.

Der Produktionsausfall wurde laut dem Unternehmen durch eine Verzögerung von acht Wochen beim Übergang vom Tindals-Untertagebetrieb zur neuen Tagebaugrube Greenfields ausgelöst und durch Verzögerungen in Bezug auf Genehmigungen für Big Blow. Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken hat Focus bereits mehrere Maßnahmen eingeleitet.

So will man auf The Mount in den kommenden rund sechs Monaten nur mit 9.000 Tonnen pro Monat arbeiten, um ein Bohrprogramm durchführen zu können, mit dem man die Erzadern umfassend in der Tiefe erbohren will, um die nächste Phase der Entwicklung bestimmen zu können. Entsprechend wurde die Belegschaft auf The Mount um rund 25% reduziert. Um auf Greenfields verlorengegangene Zeit aufzuholen bewertet das Management derzeit die Möglichkeit, Umfang und Geschwindigkeit der Produktion zu erhöhen, indem man den Minenbetrieb auf 24 Stunden am Tag an sieben Tage die Woche umstellt. Gleichzeitig entschloss Focus Minerals sich, die Entscheidung über den Beginn der Arbeiten an der Alicia-Grube zu verschieben, um die dort anzuwendende Abbaumethode noch einmal zu prüfen.

Positiv war, dass operative Verbesserungen an der Verarbeitungsanlage Three Mile Hill dazu führten, dass die Kosten pro Produktionseinheit gegenüber dem Vorquartal um 8% fielen. Allerdings führten die niedrigeren Gehalte dazu, dass dies sich im Berichtszeitraum noch nicht positiv auswirkte.

Laut Focus Minerals hat man im vierten Quartal Investitionen in Höhe von rund 7,4 Mio. Dollar getätigt, von denen 4,5 Mio. Dollar auf die Minenentwicklung, hauptsächlich für Greenfields, und 2,9 Mio. Dollar auf die Exploration entfielen.

Beim operativen Nettocashflow verbuchte das Unternehmen einen Abfluss von 25,1 Mio. Dollar. Das ist, wie uns auf Nachfrage bestätigt wurde, darauf zurückzuführen, dass man nach Erhalt des Kapitals von Shandong Gold die offenen Kosten für die Entwicklung der Apollo-Grube auf Laverton beglich (13,1 Mio. Dollar) und zudem vorgezogene Zahlungen an andere Kreditoren leistete.

Sicherlich waren und sind die Zeiten für Focus Minerals derzeit nicht besonders einfach. Das Unternehmen muss unbedingt die Kosten in den Griff bekommen – auch wenn man dank der Shandong Gold-Platzierung über ein stattliches Polster verfügt. Ist also zu hoffen, dass die ergriffenen und geplanten Maßnahmen einschlagen. Insbesondere die auf Burtville im Vergleich zur Apollo-Grube niedrigeren Royalty-Abgaben sollten sich schon einmal positiv auswirken. Gelingt eine nachhaltige Senkung der Kosten, sehen wir – unter allen Vorbehalten und Risiken – langfristig noch deutliches Potenzial für Focus Minerals.


Hinweis: Die hier angebotenen Artikel stellen keine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die GOLDINVEST Media GmbH und ihre Autoren schließen jede Haftung diesbezüglich aus. Die Artikel und Berichte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine wie immer geartete Handlungsaufforderung dar. Zwischen der GOLDINVEST Media GmbH und den Lesern dieser Artikel entsteht keinerlei Vertrags- und/oder Beratungsverhältnis, da sich unsere Artikel lediglich auf das jeweilige Unternehmen, nicht aber auf die Anlageentscheidung, beziehen. Wir weisen darauf hin, dass Partner, Autoren und Mitarbeiter der GOLDINVEST Media GmbH Aktien der jeweils angesprochenen Unternehmen halten oder halten können und somit ein möglicher Interessenkonflikt besteht. Wir können nicht ausschließen, dass andere Börsenbriefe, Medien oder Research-Firmen die von uns empfohlenen Werte im gleichen Zeitraum besprechen. Daher kann es in diesem Zeitraum zur symmetrischen Informations- und Meinungsgenerierung kommen.


Über den Autor

RSS-Feed


GOLDINVEST.de
Schon seit dem Jahr 2001 kommentieren wir auf GOLDINVEST.de das aktuelle Geschehen an den Aktien- und Rohstoffmärkten und verfolgen dabei die Entwicklung wachstumsstarker Gesellschaften mit hohem Potenzial – auch über lange Zeiträume. Wir konzentrieren uns auf ausgewählte Minen- und Explorationsgesellschaften, wobei wir die Sektoren der Edel- und Industriemetalle genauso abdecken wie die derzeit stark gefragten Batteriemetalle. Wir covern aber darüber hinaus auch Technologieunternehmen oder Biotechnologiefirmen aus Nordamerika oder Australien, wenn uns deren Equity Story überzeugt. Die Redaktion von GOLDINVEST.de bietet ihren Lesern exklusive Hintergrundberichte und aktuelle Kommentare zum Geschehen an den Märkten. Wir sprechen mit Unternehmern, Brokern, Experten und vielen anderen Spezialisten aus unserem Netzwerk und bemühen uns stets darum, Ihnen Informationen aus erster Hand zu liefern. Es gehört zu unserem Selbstverständnis, dass GOLDINVEST.de für seine Leser immer auf der Suche nach spannenden neuen Gesellschaften ist, die Potenzial auf erhebliche Wertsteigerung bieten. GOLDINVEST.de führt deshalb regelmäßig exklusive Interviews mit dem Management dieser Gesellschaften. Wir wollen, dass sich unsere Leser Ihr Urteil zu einzelnen Unternehmen selbst bilden können und gehen deshalb gerne auch mal in Details, wie sie sonst nur für professionelle Investoren zugänglich sind. Unser Ziel ist es, den Informationsnachteil deutscher Investoren gegenüber den Profis aus dem Heimatland der jeweiligen Gesellschaft bestmöglich auszugleichen.
Werbung

Mehr Nachrichten kostenlos abonnieren

E-Mail-Adresse
Benachrichtigungen von ARIVA.DE
(Mit der Bestellung akzeptierst du die Datenschutzhinweise)

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.