Lagerbestände der Produzenten gehen zur Neige
Trotz des Rekordstreiks im südafrikanischen Platinsektor, der nun im
fünften Monat ist, hat der Platinpreis sich bislang nicht wirklich
bewegt und notiert derzeit in der Nähe der Marke von 1.440 USD pro Unze.
Experten glauben aber, dass der Preis für eine Unze des Edelmetalls bald
wirklich in Bewegung kommen könnte. Denn die Vorräte, die sich die
Produzenten in Erwartung des Arbeitskampfs zugelegt hatten, dürften nun
langsam wirklich zur Neige gehen.
Der Streik, der sich zum längsten und teuersten in der Geschichte
Südafrikas entwickelt, könnte Marktbeobachtern zufolge dieses Jahr zu
einem Produktionsausfall von 1 Mio. Unzen führen. Durch die Bestreikung
der Produzenten Anglo American Platinum (WKN 856547), Impala Platinum
(WKN A0KFSB) und Lonmin (WKN 856046) wurden 40% der weltweiten
Platinproduktion vom Markt genommen.
Analysten haben die schwache Reaktion des Platinpreises auf die prekäre
Lage auf die reichlichen Lagerbestände der Unternehmen zurückgeführt,
die halfen, die Auswirkungen des Streiks zu begrenzen. Aber dieses
Polster wird nun deutlich schmaler.
Analysten der Standard Bank beispielsweise schätzen, dass die Bestände
der Konzerne in sechs bis acht Wochen aufgebraucht sein könnten. Deshalb
habe der Platinpreis vergangene Woche auch ein Achtmonatshoch erreicht,
nachdem der CEO von Impala erklärte habe, dass der Streik noch
wesentlich länger dauern könnte.
Analysten glauben, dass der Platinpreis in den Bereich über der Marke
von 1.500 USD pro Unze zurückkehren könnte, ein Niveau, das er zuletzt
im September 2013 erreichte. Allerdings wäre das immer noch ein
moderater Anstieg und läge deutlich unter den Hochs aus dem Jahr 2008.
Denn die Nachfrage nach Platin steige eher langsam und noch sei viel
Metall in der Lieferkette vorhanden, hieß es. 2008 hatte die Gefahr von
anhaltenden Stromausfällen in Südafrika den Platinpreis auf ein
Rekordniveau von rund 2.290 USD pro Unze getrieben. Allerdings war
damals auch die Nachfrage deutlich lebhafter
Der größte Teil der Platinnachfrage stammt aus dem Automobil-, die
Fahrzeughersteller setzen das Metall in Katalysatoren ein, vor allem im
Dieselfahrzeug lastigen Europa, und dem Schmucksektor, insbesondere in
China. Die Schmucknachfrage macht rund 20% des weltweiten Bedarfs aus,
während der europäische Markt für Katalysatoren weitere 18% ausmacht.
Allerdings erwarten Analysten nicht, dass eines dieser Segmente den
Platinpreis wesentlich nach oben treiben wird.
Gespräche über mögliche Wege, den Streik in Südafrika zu beenden wurden
wieder aufgenommen und Südafrikas Finanzminister erklärte, es sei
entscheidend eine Lösung zu finden, da der Streik drohe die Wirtschaft
seines Landes in die Rezession zu treiben. Doch selbst wenn der Streik
heute endete, würde es eine ganze Weile dauern, die Produktion wieder
auf das Niveau von Ende vergangenen Jahres hochzufahren. Experten
glauben deshalb, dass sich der Platinpreis in absehbarer Zeit zumindest
ein gutes Stück nach oben bewegen dürfte.
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