Am Freitag sind bei der Commerzbank gleich zwei Superlative angesagt.
Die Frankfurter lassen sich heute von ihren Aktionären die größte
Kapitalerhöhung absegnen, die es bei einer börsennotierten deutschen
Gesellschaft je gegeben hat. Und quasi wie bestellt zu dieser durchaus
nicht unumstrittenen Entscheidung präsentiert Commerzbank-Chef Martin
Blessing Rekordzahlen für das erste Quartal.
Einen Schnaps mehr als eine Milliarde Euro Gewinn hat der DAX-notierte
Konzern im ersten Quartal 2011 erwirtschaftet, das sind 41 Prozent mehr
als im ersten Quartal 2010. Der operative Gewinn liegt bei 1,14
Milliarden Euro, damit 48 Prozent über dem Vorjahreswert. Damit hat die
Commerzbank große Teile der Miete für das laufende Jahr schon in
trockenen Tüchern. Das EBIT-Ziel für 2011 ist es, den Vorjahreswert von
1,39 Milliarden Euro signifikant zu steigern.
Die Zahlen dürften also eher positiv aufgefasst werden. Der
Belastungsfaktor aber bleibt die riesige Kapitalerhöhung, die die Hessen
durchziehen müssen. Damit will man den Staat auszahlen, der die Bank
während der Finanzkrise vor dem Schlimmsten gerettet hat. Den Kurs der
Aktie hat das bereits belastet, seitdem die Zwangswandelanleihe
ausgegeben wurde. Wie zu erwarten, hat sich das Papier um den
Wandlungskurs von 4,25 Euro eingependelt und dort stabilisiert. Damit
steht auch die sehr wichtige charttechnische Unterstützung oberhalb von
4,09 Euro immer wieder im Blickpunkt. Bisher hat sich diese keinem
ernsthaften Breakversuch aussetzen müssen.