Donnerstag, 02.07.2020 09:03 von Sven Weisenhaus | Aufrufe: 503

Nach einem Hin und Her sind die Bullen derzeit im Vorteil

Die Anleger wurden gestern wieder zwischen bullishen und bearishen Signalen hin und her gerissen. Für Trader war es dadurch ein schwieriger Tag. Das gilt sowohl für Trades auf den DAX als auch auf den Dow Jones.

Dow Jones: Nach einem Hin und Her gelingt der bullishe Ausbruch

Schauen wir uns zunächst den Dow Jones an: Dem US-Index gelang im CFD-Handel gestern Nacht (MESZ) mit einem dynamischen Anstieg der bullishe Ausbruch aus seinem abwärts gerichteten Trendkanal (siehe grüne Ellipse im folgenden Chart), der sich vorgestern bereits andeutete (siehe „Dow Jones arbeitet am bullishen Ausbruch“). Doch es gab zunächst keine Anschlussgewinne. Und gegen Mittag (MESZ) zeigte der Index Schwäche und drohte in den Trendkanal zurückzufallen (roter Kreis). Letztlich stellte sich dieser Rücksetzer bisher aber als Test des Ausbruchsniveaus heraus, der zugunsten der Bullen ausging. Damit scheint die Konsolidierung im Dow Jones ein Ende gefunden zu haben – zumal der Kurs auch schon ein neues Zwischenhoch erreicht hat.

Dow Jones - kurzfristige Chartanalyse

(Quelle: Comdirect)

Auch das übergeordnete Chartbild sieht aktuell sehr bullish aus. So wurde mit dem Tief vom vergangenen Freitag nicht nur die untere Linie des kurzfristigen Abwärtstrendkanals bestätigt (Chart oben), sondern auch eine übergeordnete Aufwärtstrendlinie (grün im folgenden Chart).

Dow Jones - Chartanalyse

Zugleich wurde eine Linie des moderat steigenden Trendkanals (grüner Bereich) als Unterstützung erneut bestätigt, genau dort, wo sie sich mit der steileren Aufwärtstrendlinie kreuzt (Kreuzunterstützung, siehe grüner Pfeil). Und mit den Tiefs von Mitte Juni ergibt sich nun eine Art Doppelboden. Der Dow Jones hat damit eine solide Basis für den nächsten Anstieg gelegt.

Ganz über den Berg ist der Index allerdings noch nicht. Denn noch drückt eine Abwärtstrend(kanal)linie auf den Kurs. Und es liegen noch tiefere Hochs vor. Letzteres ändert sich erst, wenn der Dow Jones das Zwischenhoch vom 16. Juni bei 26.611,03 Punkten überwinden kann.

DAX: Bärenfalle am Aufwärtstrend

Im DAX kam es zu ganz ähnlichen Entwicklungen. Auch der deutsche Leitindex lief mit einer Konsolidierung (gelber Pfeil im folgenden Chart) eine übergeordnete Aufwärtstrendlinie an (grün).

DAX - Chartanalyse

Mit dem gestrigen Tagestief wurde diese Linie nach unten gebrochen, so dass sich zunächst die Bären im Vorteil sehen konnten. Doch durch eine Kurserholung stellte sich der Ausbruch als Bärenfalle heraus, womit sich nun die Bullen Hoffnungen auf eine Fortsetzung des Aufwärtstrend(kanal)s machen können und sie aktuell, wie im Dow Jones, im Vorteil sind.

Die Frage vom vergangenen Freitag, für welche Richtung sich der DAX entscheiden wird, scheint damit beantwortet. Doch auch hier liegen noch, genau wie im Dow Jones, tiefere Hochs vor. Und so haben die Bullen auch im DAX noch eine Abwärtstrendlinie (rot) vor sich.

US-Konjunkturdaten helfen den Bullen

Die Bullen erhalten allerdings derzeit Hilfe durch positive Konjunkturdaten. So haben die Aktienkurse gestern auch deshalb zugelegt, weil der private Arbeitsmarktdienstleister ADP gestern um 14:15 Uhr (MESZ) für den Juni einen Aufbau von knapp 2,4 Millionen Stellen meldete. Das waren zwar weniger als erwartet, aber dennoch ein positives Vorzeichen für den heutigen offiziellen Arbeitsmarktbericht.

ADP-Arbeitsmarktbericht

Sehr positiv fiel zudem wenig später (16:00 Uhr MESZ) der Einkaufsmanagerindex vom Institute for Supply Management (ISM) aus. Demnach befindet sich die Industrie der USA schon wieder im Wachstum. Der Index für das Verarbeitende Gewerbe stieg im Juni auf 52,6 Punkte (Mai: 43,1) und damit über die Schwelle von 50 Zählern zurück, ab der eine Expansion signalisiert wird.

ISM-Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe USA

Diese Entwicklung ist schon beeindruckend. Denn die US-Wirtschaft scheint die Coronavirus-Krise ähnlich schnell wie die chinesische und scheinbar deutlich schneller als unsere europäische überwinden zu können. Allerdings wird dieser Erfolg auch durch weniger Restriktionen und deutlich mehr Infektionen und Tote erkauft. Und die Neuinfektionen, die in den USA aktuell täglich ein neues Rekordhoch erreichen, könnten dazu führen, dass die US-Wirtschaft in einen zweiten Lockdown muss.

Wie vorgestern in der Börse-Intern zu lesen war, haben einige US-Bundesstaaten bereits Lockerungen zurückgenommen. Sollte sich dieser Trend verschärfen, könnten auch sehr schnell die Bären wieder in einen Vorteil kommen. Bleiben Sie daher vorsichtig!

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus

(Quelle: www.stockstreet.de)


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Stockstreet GmbH
Sven Weisenhaus ist Trader und Börsenanalyst. Seine Erfahrungen und Analysen zu den Themen Geldanlage, Börse und Finanzen veröffentlicht er als Redakteur in verschiedenen Publikationen. Er schrieb z.B. über mehrere Jahre einen auf die Elliott-Wellen-Theorie spezialisierten Börsendienst. Seit 2012 veröffentlicht er als Chefanalyst und inzwischen Geschäftsführer einen renommierten Börsennewsletter. Seit einigen Jahren gehört er zum Team von Stockstreet.de und schreibt dort unter anderem die Analysen des „Target-Trend-Spezial“ - einem börsentäglichen Dienst, der unter anderem den DAX nach der Target-Trend-Methode analysiert. Sven Weisenhaus hat auch die Redaktion des bekannten Newsletters "Börse-Intern" übernommen. Für mehr Information: https://www.stockstreet.de/
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