Donnerstag, 18.10.2018 08:07 von Klaus Stopp | Aufrufe: 195

Euro-Bund-Future: Manchmal kommt es anders als man denkt

Hatten sich viele Marktteilnehmer in der vergangenen Woche über den steilen Aufstieg des Rentenbarometers gewundert, so hat man sich inzwischen aufgrund der Vielzahl von Unsicherheitsfaktoren mit dem erreichten Niveau arrangieren müssen. Die ungeklärte Situation rund um den Brexit, gepaart mit niedriger als erwarteten Inflationszahlen in Großbritannien, Berichte über eine Zurückweisung des italienischen Haushalts und nicht zuletzt Analystenaussagen, dass die EZB ihre für Herbst 2019 anvisierte Leitzinserhöhung wegen der Abschwächung des Wachstums auf das Jahr 2021 verschieben wird, sind mit dafür verantwortlich, dass sich das Sorgenbarometer über die psychologische Marke von 159% schwingen konnte.

Diesen Bereich gilt es nun in den kommenden Tagen zu verteidigen. Sollte dies gelingen, so sind bei ca. 159,22% und 159,60% die nächsten Widerstände auszumachen. Ansonsten wäre ein Rückfall auf die beiden Unterstützungslinien bei 158,62% und 158,20% möglich. Aktuell notiert der Euro-Bund-Future mit ca. 158,90% wieder unter 159,00%, was einer Rendite der 10-jährigen deutschen Staatsanleihe von ca. 0,46% entspricht.

Aufgrund der unzähligen, unterschiedlichen Einflussfaktoren ist allerdings zurzeit eine vorausschauende Zinseinschätzung fast unmöglich und alle Marktteilnehmer sind gut damit beraten, sich in eng gesteckten Bereichen zu bewegen. Denn auch im Hinblick auf das nahende Jahresende, das Risiko einer Spreadausweitung zwischen italienischen und deutschen Staatsanleihen, einer Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und bedeutenden Handelspartnern ist es durchaus möglich, dass sich die Geldpolitik dies- und jenseits des Atlantiks nicht angleicht, sondern sogar noch weiter auseinandertriftet. Es könnte uns also nicht nur temperaturmäßig ein heißer Herbst bevorstehen, sondern auch aufgrund politischer und wirtschaftlicher Entscheidungen.

 

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Baader Bank AG
Klaus Stopp ist Head of Market Making Bonds bei der Baader Bank AG. Baader betreut an den Börsenplätzen Berlin, Frankfurt und München u.a. den Handel mit Anleihen und betreut Deutschlands führende Anleihen-Website Bondboard.
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