Bereits im Juni hatte Mario Draghi auf der Pressekonferenz der EZB im Groben die weitere geldpolitische Vorgehensweise erläutert. Obwohl die damals gemachten Ankündigungen schon mehr waren, als viele Marktteilnehmer erwartet hatten, ist es nun an der Zeit, die vielen kleinen Bausteine etwas näher zu erläutern. Man könnte es auch durchaus als eine notwendige Feinadjustierung bezeichnen.
So wären Erläuterungen zu den weiterhin geplanten Reinvestitionen der endfälligen Anleihen und der Zinszahlungen hilfreich. Denn nicht zuletzt der zeitliche Horizont der Wiederanlage lässt Rückschlüsse auf die Zinserwartung der obersten europäischen Währungshüter zu. Ob allerdings ein so tiefer Einblick gewährt wird, darf zumindest bezweifelt werden. Und so werden die Analysten auch weiterhin damit beschäftigt sein, die Kommentare der Notenbanker auf Hinweise zu untersuchen, ob ein kurzfristiges Zwischenparken der Gelder oder die von der amerikanischen Notenbank verwendete „Operation Twist“ bevorzugt wird.
Jedoch beschäftigt die Finanzmärkte auch noch eine andere Frage. So besteht nach dem für August geplanten Ende des dritten Hilfspakets für Griechenland zumindest theoretisch die Möglichkeit, griechische Staatsanleihen wieder in den Fundus der für die EZB ankaufbaren Anleihen aufzunehmen. Eine solche in die Zukunft gerichtete Ankündigung wäre also durchaus denkbar, auch wenn es jetzt noch als zu früh erscheint. Wahrscheinlich wird man zuerst das Urteil der Investoren bei einer zu erwartenden Neuemission abwarten, um anschließend dosiert den Markt damit zu konfrontieren.
Es kann heute aber auch durchaus nur zu einer Wiederholung des Statements vom Juni kommen, was allerdings die Marktteilnehmer enttäuschen würde. Es kommt also bei der heutigen Pressekonferenz von „Super-Mario“ wieder auf jedes einzelne Wort an. Und es ist zu befürchten, dass wir hinterher nicht viel schlauer sein werden, als wir es vorher schon waren.
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