Noch Ende letzter Woche schien es aus charttechnischer Sicht so, als hätten die Bullen einen wichtigen Etappensieg errungen, indem sie den DAX30-Index wieder signifikant über die wichtige 10.500-Punkte-Marke hieven konnten. Dass sich die Bären nicht wehrlos ergeben würden, war zu erwarten. Eine Korrektur und ein erneuter Test der charttechnischen Unterstützungszone um die Marke von 10.500 Punkten, nach dem Anstieg bis auf 10.705 Punkte, hätte an der positiven Situation erst einmal nichts geändert.
Die Vehemenz, mit der der DAX30 aber nun wieder unter diese wichtige Marke gefallen ist, zeigt, dass der Kampf um die 10.500-Punkte-Marke noch in vollem Gange ist. Es stellt sich nun die Frage, ob der Kursrückgang von gestern eine technische Überreaktion war oder anders formuliert, ob sich die Bären hier nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt haben.
Solange sich der Schlusskurs des deutschen Leitindex nicht unter die lokalen Tiefs bei 10.262 Punkten bewegt, solange könnte von einer Bärenfalle ausgegangen werden. Kurzfristig gesehen könnte es nun darauf ankommen, ob sich der Kurs des DAX30-Index oberhalb des Tagestiefstkurses von gestern, der bei 10.386 Punkten liegt, fangen kann.
Sollte der Kurs heute oder morgen auf Schlusskursbasis unter die 10.386-Punkte-Marke fallen, dann könnte aus charttechnischer Sicht mit einem Test des lokalen „Swing Low“ bei 10.262 Punkten gerechnet werden. In diesem Fall würde sich die charttechnische Situation drehen und einen negativen Grundton anstimmen.