Nachdem er einige Tage mit Innenpolitik beschäftigt war hat das Gestänkere des US-Präsidenten wieder begonnen und damit geht es weiter im gewohnten Programm. Der DAX brutzelt im politischen Fegefeuer – kurzfristig ohne Aussicht auf ein Entkommen. Der DAX fällt, die Anleger ziehen sich auf die Seitenlinien zurück. Einige Anleger wünschen sich die letzte Woche zurück, in der die Hoffnung auf eine Beruhigung bestand, werden aber kurzfristig auf die Seitenlinie gezwungen. Die Vielfältigkeit politischen Störfeuers hält die Anleger in Atem.
Zehn Jahre ist die Finanzkrise jetzt her. In zehn Jahren wuchsen die amerikanischen Schulden um 122% auf über 21 Billionen USD, die Wirtschaftsleistung aber nur um 35% auf 19,9 Billionen USD. Also ist das Geld nicht gut angelegt worden. Da die Schulden unauhörlich und unproduktiv weiter wachsen gehen die Märkte nur noch von vier weiteren Zinsanhebungen durch die US-Notenbank aus, dann ist Schluss. Seit der letzten Zinsanhebung der US-Notenbank sind die langfristigen Zinsen in den USA um 35 Basispunkte gefallen. Das drückt wachsenden Zweifel über die Entwicklungen im Handelskonflikt und gegenüber der Wirtschaftspolitik des US-Präsidenten aus.
In der ersten Jahreshälfte haben Unternehmen an der Wall Street eigene Aktien im Gesamtwert von 680 Milliarden USD zurückgekauft – ein Rekord. Die Frage drängt sich auf, wie sich die Wall Street ohne diese freien Mittel aus der Steuerreform und ohne diese Aktienrückkäufe entwickelt hätte.
Für Donald Trump tickt die Uhr: Er braucht dringend Erfolge bis zu den Zwischenwahlen und ich glaube genau in diesen wunden Punkt sind alle anderen geneigt ihren Finger zu drücken. Trump steht unter Zeitdruck und diesen Joker spielen die EU und China nun offenbar genüsslich aus. Im Dezember könnte die Welt es mit einem innenpolitisch geschwächten Trump zu tun haben. Ein Spiel auf Zeit hat begonnen.