Dienstag, 15.01.2019 08:49 von Sven Weisenhaus | Aufrufe: 323

DAX: Rettung zum Verfallstag

Sehr verehrte Leserinnen und Leser,

die Erholung der US-Märkte zu Jahresbeginn kam für den DAX zum richtigen Zeitpunkt. Denn auch wenn die bisherige Gegenbewegung des DAX eher verhalten verläuft (siehe Börse-Intern vom 10.01.2019), so war sie doch ganz im Sinne der Stillhalter, die damit vor dem (kleinen) Verfallstag am Freitag wieder aufatmen können.

DAX-Positionierung zum (kleinen) Verfallstag am Freitag

Denn die Verfallstagspositionierung im DAX zeigt die typische Dreiteilung:

Verfallstagsdiagramm DAX Januar 2019

Oberhalb von 11.000 Punkten dominieren die Call-Positionen (blaue Säulen), unterhalb von 10.500 Punkten dominieren die Put-Positionen (rote Säulen). Zwischen diesen beiden Grenzen gibt es einen Übergangsbereich, in dem eine fast idealtypische Verteilung zu erkennen ist: Nach oben nehmen die Calls zu, nach unten die Puts.

Durch die jüngste Erholung konnte sich der DAX genau in diesen Übergangsbereich retten, nachdem er noch zu Jahresbeginn deutlich darunter und damit tief im Call-Bereich notierte. Diese Übergangszone zwischen 10.500 und 11.000 Punkten entspricht auch dem Bereich des theoretisch günstigsten Abrechnungskurses gemäß der „Schüsselkurve“ im unteren Teil der Grafik.

Dieser theoretisch günstigste Kurs aus Sicht der Stillhalter (bzw. der Max-Pain-Kurs aus Sicht der Optionskäufer) liegt bei 10.900 Punkten, also nur knapp unterhalb von 11.000 Punkten, wo auch zwei auffällige Call- und Put-Positionen liegen.

Zielmarke und Szenarien für den Verfallstag

Der Bereich von 10.900/11.000 Punkten ist auch die Zielmarke für den DAX zum Verfallstag, insbesondere dann, wenn die große Call-Position bei 11.000 Punkten in einer Hand oder wenigen Händen liegt und inzwischen abgesichert ist. Dann würden steigende Kurse zur Auflösung dieser Absicherung(en) führen und den Kursanstieg unterstützen.

Auch die Absicherung der Call-Positionen, die ab 10.800 Punkten zunehmen, würde eine neue Aufwärtsbewegung verstärken. Hierzu ist aber ein neuer Aufwärtsimpuls nötig, der aber aktuell noch auf sich warten lässt. Wenn dieser Impuls auch bis Freitag ausbleibt, könnte der DAX auf dem aktuellen Niveau bei 10.800 Punkten hängenbleiben. Eine zusätzliche Aufwärtsdynamik ist vor allem dann zu erwarten, wenn der DAX sogar die 11.000er Marke überwinden kann.

Mit einer stärkeren Abwärtsdynamik ist aus Sicht der Verfallstagspositionierung dagegen erst unterhalb von 10.500 Punkten zu rechnen. Eine erneute Kursschwäche könnte damit in den nächsten Tagen eher glimpflich verlaufen.

Und das sagt die Charttechnik dazu

Zudem hat die „normale“ Charttechnik auch noch ein Wörtchen mitzureden. Und diese unterstützt das Verfallstagsszenario, denn der DAX hat inzwischen wieder einige markante Unterstützungen aufgebaut:

DAX Tageschart seit Juni 2018

Kurzfristig sind das vor allem die Unterkanten der beiden übergeordneten alten Abwärtstrends (rot, blau), die der DAX in der Vorwoche zurückerobern konnte. Hinzu kommt die Unterkante des kleinen grünen Erholungskanals sowie die Unterstützung am Tief von Anfang Dezember bei 10.586 Punkten (hellgrüne Linie), an der es zum Jahreswechsel de facto nur einen Fehlausbruch gab.

Gute Chancen, dass Verfallstagsziel zu erreichen – aber ein Problem bleibt

Damit hat der DAX gute Chancen, an den Widerstand bei 11.000 Punkten (rote Zone) vorzustoßen, den er in der jüngsten Erholung noch nicht erreicht hat. Der Ausbruch darüber wird natürlich kurzfristig schwierig. Auf jeden Fall hat der DAX gute Voraussetzungen sein aktuelles Niveau bis zum Verfallstag zumindest am Freitag zu halten.

Einen Strich durch all diese Rechnungen können natürlich vor allem externe Ereignisse machen, die den Kursen einen Impuls in die eine oder andere Richtung geben. Dafür kommt natürlich vor allem die Brexit-Abstimmung im britischen Parlament infrage, die für heute vorgesehen ist. Bis dahin empfiehlt sich Zurückhaltung – aber dann könnte alles sehr schnell gehen.

Mit besten Grüßen

Ihr Torsten Ewert

(Quelle: www.stockstreet.de)


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Sven Weisenhaus ist Trader und Börsenanalyst. Seine Erfahrungen und Analysen zu den Themen Geldanlage, Börse und Finanzen veröffentlicht er als Redakteur in verschiedenen Publikationen. Er schrieb z.B. über mehrere Jahre einen auf die Elliott-Wellen-Theorie spezialisierten Börsendienst. Seit 2012 veröffentlicht er als Chefanalyst und inzwischen Geschäftsführer einen renommierten Börsennewsletter. Seit einigen Jahren gehört er zum Team von Stockstreet.de und schreibt dort unter anderem die Analysen des „Target-Trend-Spezial“ - einem börsentäglichen Dienst, der unter anderem den DAX nach der Target-Trend-Methode analysiert. Sven Weisenhaus hat auch die Redaktion des bekannten Newsletters "Börse-Intern" übernommen. Für mehr Information: https://www.stockstreet.de/
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