Glättungslinien im Fokus
Mit einem Abwärtsgap sowie dem erneuten Rückfall unter den ehemaligen Erholungstrend seit Ende 2018 (akt. bei 12.947 Punkten) gab es zuletzt zwar Warnsignale, doch die gestrige Kursschwäche des DAX® dürften die wenigsten Marktteilnehmer in dieser scharfen Form erwartet haben. Damit kommt es nun zum Stresstest des jüngsten „golden cross“-Chartmusters – also dem positiven Schnittmuster zwischen den Glättungslinien der letzten 50 bzw. 200 Tage (akt. bei 12.388/12.208 Punkten). Bei 12.114 Punkten befindet sich mit der 200-Wochen-Linie noch ein weiterer Durchschnitt. Ein Rebreak dieses dreifachen Durchschnitts gilt es in Zukunft unbedingt zu verhindern. Unter die Arme könnte dem DAX® dabei die schlechte Börsenstimmung greifen. Schließlich ist der Anteil der Bullen unter den US-Privatanlegern gemäß der aktuellen Umfrage der American Association of Individual Investors (AAII) auf 20,2 % – und damit auf den niedrigsten Stand seit 2016 gefallen! Euphorie sieht definitiv anders aus. Vielmehr sollte die schon jetzt stark ausgeprägte Skepsis den Aktienmarkt vor allzu dramatischen Kursrückschlägen schützen.
Quelle: Refinitiv, tradesignal
Wieder Richtung Süden?
Im 1. Halbjahr 2020 mussten Anleger schmerzhaft lernen, dass nicht nur Zinsen negativ werden können, sondern auch Rohstoffnotierungen. Nach den Verwerfungen vom Frühjahr kam es beim Ölpreis in der Folge zu einer dynamischen Erholung. Der „einfache“ Teil dieser Aufwärtsreaktion dürfte nun Geschichte sein. Schließlich bildet die 38-Wochen-Linie (akt. bei 42,16 USD) zusammen mit diversen Tiefpunkten seit 2016 bei rund 42 USD einen markanten Kreuzwiderstand. Der beschriebenen Barriere musste das „schwarze Gold“ in den letzten Wochen bereits Tribut zollen, denn in der jüngeren Vergangenheit hat der Ölpreis hier in schöner Regelmäßigkeit seine Hochs ausgebildet. Die aktuelle Kursschwäche liefert nun möglicherweise ein erstes Indiz für ein Scheitern an dem beschriebenen Widerstand. Dazu passt die Konstellation bei den Bollinger Bändern, die unverändert sehr weit auseinanderliegen. Eine Marktberuhigung – nach den Turbulenzen des 1. Halbjahres – würden den Begrenzungen des Volatilitätsindikators die Gelegenheit zum Zusammenlaufen geben. Die nächste markante Unterstützung besteht bei rund 32 USD (Tiefs von 2008 bzw. 2009).
WTI Crude Future (Kontrakt Sep 20) (Weekly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal
Mit neuem Rekordhoch – Stops nachziehen
Nach einem Durchatmen auf hohem Niveau im Bereich der Marke von 180 USD gelang der PayPal-Aktie jüngst der Sprung über ihr alte Allzeithoch (183,99 USD). Aus charttechnischer Sicht hat der Technologietitel damit genug Kraft gesammelt und kann seine Rally seit Ende März unmittelbar fortsetzen. Letztlich liefert das Papier damit wieder einmal ein gutes Beispiel, wie einer unserer Lieblingsansätze – die Kombination des Konzepts der Relativen Stärke nach Levy mit einem Ausbruch aus einem charttechnischen Konsolidierungsmuster – als Kurstreiber fungieren kann (siehe „HSBC Daily Trading“ vom 13. Mai bzw. 22. Juni). Aktuell signalisieren sowohl die Relative Stärke als auch der Kelly-Faktor weiter „grünes Licht“. Letzterer verbindet trendfolgende Aspekte mit Faktoren des Money Managements. Die 161,8%-Fibonacci-Projektion der Juli-Konsolidierung definiert im „uncharted territory“ das nächste Anlaufziel bei 196 USD. Aber auch unter Risikogesichtspunkten gibt der aktuelle Kursverlauf Investoren eine wichtige Orientierungshilfe. Je nach Risikoneigung können Anleger den Stop auf das Niveau der o. g. Hochs bei rund 180 USD oder aber auf das jüngste „swing low“ bei 164,33 USD nachziehen.
PayPal (Weekly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal
Bodenbildung lässt kaum Wünsche offen
Vor dem Hintergrund der charttechnisch überzeugenden Edelmetallperspektiven sind Minentitel derzeit logischerweise ebenfalls einen Blick wert. Besonders vielversprechend finden wir aktuell die Ausgangslage bei der Agnico Eagle-Aktie. Dank des Spurts über die horizontalen Barrieren bei rund 60 USD sowie über den Korrekturtrend seit August 2019 (akt. bei 62,01 USD) liegt hier eine lehrbuchmäßige, untere Umkehr vor (siehe Chart). Die erfolgreiche Trendwende legt den Grundstein für ein Wiedersehen mit dem bisherigen Allzeithoch aus dem Jahr 2010 bei 88,20 USD. Das langfristige Kurspotential von fast 40 USD – abgeleitet aus der langfristigen Bodenbildung der letzten Jahre – lässt sogar auf „mehr“ hoffen. Zusätzlichen Rückenwind liefert aktuell der Faktor „Saisonalität“: Besonders im Zeitraum von Ende Juli bis Anfang September zeichnet sich der Minentitel auf Basis der Daten dieses Jahrtausends durch eine starke Phase aus. Um die Gefahr eines Fehlausbruchs gar nicht erst aufkommen zu lassen, bietet sich das Hoch von 2016 bei 60,10 USD als strategischer Stop-Loss auf der Unterseite an. Trader können indes eine engere Absicherung auf Basis des Maihochs bei 69,56 USD in Erwägung ziehen.
Agnico-Eagle Mines (Monthly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal
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