Freitag, 22.12.2017 11:35 von Alexander Coenen | Aufrufe: 733

2018 zurück zu soliden Werten

So langsam neigt sich ein überaus turbulentes als auch erfolgreiches Börsenjahr dem Ende entgegen. Der Deutsche Leitindex DAX konnte die 13.000-Punkte-Marke verteidigen und wird in den letzten Handelstagen sicher kaum darunter bleiben. Mit 11.598 Punkten ging es dieses Jahr los. Damit konnten sich Anleger bis dato über rund 13 Prozent Performance freuen. Zum Vergleich: im vergangenen Jahr legte der DAX um knapp 12 Prozent zu.

 

Ein anderes sehr bewegendes und bewegtes Thema in diesem Jahr war der Bitcoin. Vom Taxifahrer bis zum Investmentbanker – alle diskutierten dieses Thema. Würde mich nicht wundern wenn selbst die Bild-Zeitung schon darüber geschrieben hätte. Mit einem Gegenwert von 1.012 US-Dollar ging es für die Kryptowährung in diesem Jahr los. 18.674 US-Dollar war der bislang höchste Wert. Eine Versiebzehnfachung in weniger als einem Jahr und eigentlich kannte der Bitcoin ja nur eine Richtung: nach oben. Dieser Einbahnstraßen-Glaube wurde in den letzten Tagen jäh zerstört. 13.728 US-Dollar ist der aktuelle Preis. Vom Hoch ein Minus von knapp 27 Prozent. Wie heißt es so schön: „den Letzten beißen die Hunde“.

 

Die Deutsche Bank stellte heute ihre Schlüsselthemen für 2018 vor. Zusammengefasst sind die Themen: höhere Volatilität, Wirtschaftswachstum überdeckt politische Risiken, Übergangsmodus bei der Zinspolitik mit signifikanten Auswirkungen auf einige Assetklassen, Ölpreis weiterhin auf niedrigem Niveau, Asiatische Börsen dank Technologiesektor sehr aussichtsreich. Bottomline: mal sollte nach Anlagealternativen suchen. Und das ist genau mein Stichwort!

 

Zu meinen Anlagealternativen für das kommende Jahr gehören zweifelsfrei die Erneuerbaren Energien. Ein Thema, das in den vergangenen Jahren ein wenig in Vergessenheit geraten ist. Gerade einmal 4 Prozent konnte der europäische Renewable Energy Index im laufenden Kalenderjahr zulegen. Da fallen die Weihnachtsgeschenke dann doch kleiner aus.

 

Auf der anderen Seite gibt es gerade im Bereich der Erneuerbaren Energien einige sehr interessante defensive Werte, die Anlegern dank einer ansprechenden Dividendenpolitik die stürmische See im kommenden Jahr ein wenig absichern können.

 

Einer dieser Titel ist die Schweizer Biovolt AG (ISIN CH0328339665), die seit dem 15. November 2017 an der Wiener Börse notiert. In Deutschland gibt es seit dem 17. November an der Stuttgarter Börse auch eine Notierung.

 

Amanda Stiffler, Präsidentin des Verwaltungsrats und Tochter des Hauptaktionärs Dr. Anton Stiffler, stellte jüpngst in einem Interview mit dem Going Public Magazin eine Dividende zwischen 7% und 8% in Aussicht. Die erste Dividendenzahlung des Familienunternehmens soll es schon in 2019 geben.

 

Dabei weiss Frau Stiffler jun. Sicherlich von was sie spricht, denn die Umsätze und Erträge sind bei dem Produzenten von Biostrom dank staatlich garantierter Abnahmen inkl. festgeschriebener Preisspannen mehr als gut planbar. Warum also das Risiko eingehen und bei Aktien wie Tesla & Co. In eine Blackbox investieren bei der man nicht weiß wann und ob überhaupt jemals Gewinne geschrieben werden. Dazu sind diese Art von High-Tech-Aktien historisch betrachtet unverantwortlich hoch bewertet. Der Neue Markt lässt grüßen.

 

Doch zurück zu Biovolt: Amanda Stiffler prognostiziert eine knappe Umsatzverdreifachung in den kommenden fünf Jahren auf bis zu 14 Millionen CHF. Im vergangenen Jahr produzierten die beiden in Belarus errichteten Biogasanlagen einen Gesamtertrag in Höhe von 3,2 Millionen Schweizer Franken. Dieser soll im laufenden Jahr bereits auf knapp 4,2 Millionen Schweizer Franken gesteigert werden.

 

Ein richtig heißen Eisen ist die derzeit laufende Ausschreibung für eine Deponieentgasungsanlage in St. Petersburg. Hier gehört die Biovolt AG zusammen mit ihrem Partner REAG zum engeren Kreis der Bewerber. Sollte der Zuschlag auf Biovolt fallen, stünde die Sberbank mit ausreichend Fremdkapital bereit um das überdurchschnittlich rentable Projekt zu finanzieren. Das nötige Eigenkapital sollte für den Immobilienmogul Dr. Stiffler kein wirkliches Problem darstellen.

 

Die Deponieentgasung in St. Petersburg könnte den Umsatz der Gesellschaft aus dem Stand verdoppeln. Auf der Ergebnisseite würde sich dieses Projekt noch signifikanter auswirken.

 

Es bleibt also spannend bei der Biovolt AG. Ein gesunder Mix zwischen konservativem Dividendentitel und wachstumsstarken Energiewert.

 

Nachfolgend noch einmal das Geschäftsmodell:

Konkret stützt sich das Konzept der Biovolt AG auf die Produktion von umweltfreundlichen Energien mittels Biogasanlagen an Standorten landwirtschaftlicher Großbetriebe. Hier hat sich die Biovolt AG zunächst auf den osteuropäischen Markt fokussiert, da diesbezüglich eine gute Einbindung des Unternehmens in führende Kolchosen besteht und Synergien mit der Landwirtschaft optimal genutzt werden können.

 

Aktuell hält die Biovolt AG je 95 Prozent an den folgenden zwei Tochtergesellschaften in Weißrussland:

 

- SZAO (AG) TDF Ecotech Snov, Zentralnaja Str. 2-5, 220089 Gruskowo, Bezirk Neswish, Minsk, Weißrussland

 

- SZAO (AG) TDF Ecotech Lan, Sowetskaja Str. 11, ap. 2, 222632 Lan, Bezirk Neswish, Minsk, Weißrussland

 

Die restlichen fünf Prozent der Tochtergesellschaften werden von den Kolchosen Snov beziehungsweise Lan gehalten, in deren Einzugsgebiet die Tochtergesellschaften domiziliert sind. An diesen Standorten betreiben die Tochtergesellschaften die erwähnten Biogasanlagen, wobei die verwendeten Rohstoffe größtenteils aus der angeschlossenen Kolchose stammen. 

 

Bei den erwähnten Rohstoffen handelt es sich einerseits um Reststoffe aus der landwirtschaftlichen Produktion wie beispielsweise Gülle und andererseits um Energiepflanzen wie z.B. Mais oder Schilfgras. 

 

 

Interessenskonflikt: Der Autor steht in einer Geschäftsbeziehung zum Emittenten und dessen Hauptaktionär.

 

 


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Capital Lounge GmbH
Alexander Coenen begann seine Karriere im Bereich der Unternehmensbewertung. Namhafte Anlegermagazine kürten ihn mehrfach zum Small-Cap-Experten Deutschlands. Heute ist er im Bereich der Aktienanalyse und der Durchführung von Börsengängen tätig.
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