Eigentlich schien der Zuschlag im Bieterrennen um Haldex für ZF sicher – die Friedrichshafener hatte mit ihrem Angebot Konkurrent SAF-Holland ausgestochen. Doch jetzt hat Knorr-Bremse auch ZF überboten
Im Rennen um den schwedischen Nutzfahrzeug-Zulieferer Haldex hat nun auch der Bremsen-Hersteller Knorr-Bremse eine Offerte auf den Tisch gelegt. Je Aktie biete Knorr-Bremse 110 Schwedische Kronen, teilte das Unternehmen am Montag in München mit. Das sind 10 Kronen mehr als der baden-württembergische Autozulieferer ZF aus Friedrichshafen.
Knorr-Bremse bewertet die Schweden damit mit rund 4,86 Milliarden Kronen, das entspricht etwa einer halben Milliarde Euro. Durch einen Zusammenschluss mit Haldex solle einer der führenden Systemanbieter mit klarem Fokus auf das Nutzfahrzeuggeschäft entstehen, erklärten die Münchner.
Das Barangebot von Knorr-Bremse entspreche einer Prämie von fast 48 Prozent auf den gewichteten durchschnittlichen Aktienkurs von Haldex gemessen am Durchschnittskurs der letzten drei Monate vor dem 13. Juli 2016.
Um Haldex war in den vergangenen Wochen ein regelrechter Bieterwettstreit entbrannt. Zunächst hatte das operativ im fränkischen Bessenbach tätige Unternehmen SAF-Holland mit Firmensitz in Luxemburg seinen Hut in den Ring geworfen, seine Offerte aber am 25. August offiziell wieder zurückgezogen, nachdem Haldex ZF den Vorzug gab. Der Zulieferer vom Bodensee hatte 100 Kronen pro Aktie geboten, was gemessen am Durchschnittskurs vor dem 13. Juli einem Aufschlag von 34,4 Prozent entspricht. Der Gesamtwert der ZF-Offerte lag bei 4,4 Milliarden Kronen.
Am Montag kündigte Haldex nun auf seiner Website an, die noch bestehenden Offerten zu bewerten und sich in den kommenden Tagen dazu zu äußern. Ein ZF-Sprecher wollte sich nicht zur Frage äußern, ob das Angebot aus Friedrichshafen nachgebessert wird.
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