MELBOURNE (dpa-AFX) - Die Problematik von Long-Covid bei Kindern und Jugendlichen lässt sich anhand der aktuellen Studienlage kaum beurteilen. Das schreiben australische Forscher in einem Übersichtsartikel in "The Pediatric Infectious Disease Journal". Die Frage nach Long-Covid - als dem Anhalten von Corona-Symptomen über viele Wochen - ist brisant, weil das Syndrom ein Argument für Kinder-Impfungen sein könnte, sollte es weit verbreitet sein.
"Das geringe Risiko der akuten Erkrankung bedeutet, dass einer der Hauptvorteile einer Impfung von Kindern darin liegen könnte, sie vor Long-Covid zu schützen", sagt Nigel Curtis von der Universität Melbourne, einer der Autoren des Übersichtsartikels. Er und sein Team fassten vierzehn Einzelstudien zu Long-Covid zusammen, die rund 19 426 Kinder einbezogen. Die Prävalenz von typischen Symptomen variierte je nach Studie zwischen 4 und 66 Prozent.
Die kleinen Patienten klagten über Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche, Bauchschmerzen und Muskel- sowie Gelenkbeschwerden. Nach höchstens zwölf Wochen war der Großteil der Kinder beschwerdefrei. Kinder scheinen zwar an Long-Covid zu erkranken - aber weniger lange und ausgeprägt als Erwachsene.
"In der Debatte über die Vorteile einer Impfung müssen wir das Risiko für Long-Covid in dieser Altersgruppe kennen", so Curtis. Die aktuellen Studien reichten dafür aber noch nicht aus./fm/DP/zb
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