„America first“ hatte Donald Trump im Wahlkampf seinen Anhängern versprochen. Während deutsche Exportunternehmen wegen einer möglichen Abschottung der USA besorgt sind, bleiben Bankvolkswirte gelassen.
Die Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten wird nach Einschätzung von Fachleuten vorerst keine größeren Folgen für Wirtschaft und Arbeitsmarkt in Deutschland haben. Mittelfristig aber könnte die von ihm geplante Politik der wirtschaftlichen Abschottung zum Risiko für exportorientierte deutsche Unternehmen werden, prognostizierten Volkswirte deutscher Großbanken in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Die entsprechenden Auswirkungen würden in Deutschland frühestens Ende 2017 spürbar, sind die Experten überzeugt. Mit Konsequenzen für den Arbeitsmarkt rechnen sie vorerst kaum, sondern allenfalls zeitversetzt – selbst wenn Trumps angekündigter Kurs deutsche Exporteure treffen und sie zu gedrosselten Investitionen veranlassen könnte. Der deutsche Arbeitsmarkt habe sich schon früher in schwierigen Zeiten als krisenfest erwiesen, betonten die Ökonomen.
Genauere Prognosen seien aber noch schwierig, weil derzeit unklar sei, wohin Trump wirtschaftlich überhaupt steuere, meinte Commerzbank-Volkswirt Eckart Tuchtfeld. Was ihn zuversichtlich stimme, sei der Umstand, „dass Trump keine Probleme habe, manche seiner Positionen aufzugeben“, sagte Tuchtfeld. Am wirtschaftlichen Protektionismus – dem „Markenkern“ seiner Politik – scheine Trump aber wohl festhalten zu wollen.
Mögliche mittelfristige Gefahren für die deutsche Wirtschaft sieht auch DZ-Bank-Ökonom Michael Holstein. Allerdings warnt er davor, Trumps Ankündigungen im Wahlkampf zu wörtlich zu nehmen: „Trump wird nicht alles 1:1 umsetzen. Die Republikaner werden sicher nicht in allen Punkten Trumps politischen Kurs mittragen.“
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