Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Im Schatten der kräftig gestiegenen Getreidepreise legten auch die Kaffeepreise in dieser Woche deutlich zu. Kaffee Arabica kostet erstmals seit Februar wieder mehr als 100 US-Cent je Pfund. Vor Wochenfrist waren es noch rund zehn US-Cent weniger, wie die Analysten der Commerzbank im aktuellen „TagesInfo Rohstoffe“ schreiben.
„Ähnlich wie bei Weizen und Mais dürften auch bei Kaffee Short-Eindeckungen für den Preisanstieg verantwortlich sein. Per 21. Mai bestanden bei den kurzfristig orientierten Marktteilnehmern noch beträchtliche Netto-Short-Positionen, die nun reduziert worden sein dürften. Auslöser für die Short-Eindeckungen sind Meldungen über Qualitätsprobleme bei den Kaffeebohnen in Brasilien und ein festerer Brasilianischer Real (erstmals seit Mitte Mai wieder unter vier brasilianischen real je US-Dollar)“, so die Commerzbank-Analysten.
Laut Aussagen von Industrievertretern dürfte die gerade begonnene Ernte weniger hochqualitative Kaffeebohnen erbringen als im letzten Jahr. Grund hierfür seien häufige Blütephasen zu unterschiedlichen Zeiten, wodurch die Entwicklung der Kaffeebohnen während der Erntezeit stark variiere, und die Vorhersage übermäßiger Regenfälle während der Ernte. Die Gesamtzahl der geernteten Bohnen solle gleichwohl für ein Niedrigertragsjahr ausgesprochen groß sein. Prognosen reichten bis zu 58 Millionen Sack, was nur fünf Millionen Sack unter dem Rekordniveau des Vorjahres liegen würde, heißt es weiter.
„Erste Erkenntnisse über die Short-Eindeckungen könnten die CFTC-Daten heute Abend liefern. Auch bei Weizen und Mais dürfte es im Zuge des Preisanstiegs zu einem beträchtlichen Abbau von Netto-Short-Positionen gekommen sein“, so die Commerzbank-Analysten.
Zum Wochenschluss fällt der Kaffee-Arabica-Preis von seinem gestern bei xy 1,028 US-Dollar je Pfund erreichten Dreieinhalbmonatshoch zurück und wird gegen 11:05 Uhr MESZ mit einem Minus von 0,42 Prozent bei 1,018 US-Dollar pro Pfund gehandelt.
