In der Downing Street in London residieren die englischen Premierminister.
Donnerstag, 27.04.2017 12:42 von | Aufrufe: 119

Johnson: Deutschland wollte kein frühes Abkommen über EU-Bürger

In der Downing Street in London residieren die englischen Premierminister. pixabay.com

LONDON (dpa-AFX) - Der britische Außenminister Boris Johnson hat Deutschland für die Rechtsunsicherheit von EU-Bürgern in Großbritannien nach dem Brexit-Votum verantwortlich gemacht. Deutschland habe ein frühes Abkommen über die Rechte von Bürgern abgelehnt, sagte Johnson am Donnerstag in einem BBC-Radiointerview.

"Wir haben ein Angebot vor Weihnachten gemacht, ein Abkommen vor den Austrittsgesprächen zu schließen. Das wurde, wie sie sich vielleicht erinnern, von Deutschland abgelehnt", sagte Johnson.

Der Vorwurf ist nicht ganz neu. Ein konservativer Abgeordneter hatte bereits im Januar behauptet, Deutschland habe ein frühes Abkommen über die Rechte von EU-Bürgern in Großbritannien und Briten in der EU verhindert. Hintergrund: Die Bundesregierung hatte, wie alle Regierungen der übrigen 27 EU-Staaten, jegliche Verhandlungen vor der offiziellen Austrittserklärung Großbritanniens abgelehnt.

Der Seitenhieb Johnsons gegen Deutschland kommt nur kurz vor dem EU-Sondergipfel zum Brexit in Brüssel am Samstag. Bundeskanzlerin Merkel erklärte die Rechte von Deutschen und anderen EU-Bürgern in Großbritannien am Donnerstag zu einem zentralen Anliegen. Die negativen Auswirkungen für diese Menschen müssten so gering wie möglich gehalten werden. Sie brauchten Klarheit und Planungssicherheit, sagte die Kanzlerin während einer Regierungserklärung im Bundestag.

Die Briten scheinen derweil immer mehr Zweifel am EU-Austritt ihres Landes zu bekommen. Einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov zufolge war Ende April erstmals seit dem Brexit-Votum eine Mehrheit der Befragten davon überzeugt, der Brexit sei ein Fehler./cmy/DP/stb


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