TEHERAN (dpa-AFX) - Der Iran fordert im Atomstreit von der EU praktische Lösungen und nicht nur Lippenbekenntnisse. "Das Treffen mit der EU in Brüssel war nur eine positive politische Botschaft und ein guter Anfang - der aber reicht nicht aus", sagte Außenminister Mohamed Dschawad Sarif nach Angaben der Tageszeitung "Etemad" vom Donnerstag. Bei dem Treffen waren Möglichkeiten zum Erhalt des Atomabkommens mit dem Iran auch nach dem Ausstieg der USA erörtert worden.
Teheran müsse sich ja letztendlich entscheiden, ob es sich lohne, im Wiener Atomabkommen von 2015 zu bleiben oder nicht. "Dafür brauchen wir logischerweise praktische Maßnahmen, die wir der Führung in Teheran vorweisen können damit die sich dann entscheiden", sagte der iranische Chefdiplomat.
Daher plane das Außenministerium in den nächsten Wochen auch Gespräche mit der EU auf Expertenebene und, falls notwendig, auch auf höherer Ebene. Das erste Expertentreffen sei laut Sarif für den nächsten Freitag in Wien geplant.
"Der Iran ist natürlich nicht so blauäugig zu glauben, dass die EU wegen Iran ihre Beziehungen zu den USA in Gefahr bringen würde", sagte Sarif. Aber er gehe schon davon aus, dass die Europäer für ihre politische und wirtschaftliche Unabhängigkeit - sowie ihre Interessen im Iran - sich von den den Entscheidungen der USA und Präsident Donald Trump distanzieren sollten.
Nach Trumps Ausstieg aus dem Atomabkommen entschied sich Präsident Hassan Ruhani, im Abkommen zu bleiben. Die Bedingung sei jedoch die vertragsgerechte Umsetzung der Vereinbarungen, besonders die wirtschaftlichen Vorteile nach der Aufhebung der Sanktionen./str/fmb/DP/jha
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