iPhone-Spionage: Millionen Apple-Kunden durch Cyber-Angriff bedroht

Nachdem erstmals vor zwei Wochen der Verdacht aufkam, dass Apples Geräte Opfer eines Spionage-Programms wurden, brachten jetzt Analysen von IT-Sicherheitsfirmen die Details ans Licht. Demzufolge konnte die Software Passwörter, E-Mails und Nachrichten lesen, Tonaufnahmen machen und infizierte Geräte orten. Zu den betroffenen Usern zählen auch Menschenrechtler und Journalisten. Darüber hinaus sollen ein mexikanischer Journalist und bisher unbekannte Zielpersonen in Kenia Opfer der Attacke geworden sein, wie das kanadische Citizen Lab der Universität von Toronto herausfand. Der IT-Sicherheitsfirma Lookout zufolge sei ein israelisches Unternehmen, das mit Cyberwaffen handelt, der Urheber von „Pegasus“. Das beschuldigte Unternehmen NSO Group wies die Vorwürfe zurück: Man halte sich streng an Ausfuhrbestimmungen und arbeite ausschließlich mit Regierungsbehörden zusammen. Der Cyber-Angriff war aufgeflogen, nachdem der Menschenrechtler Ahmed Mansoor einen verdächtigen Link an das Citizen Lab weitergeleitet hatte.

Apple wirbt mit der Sicherheit seiner Produkte

Der iPhone-Hersteller reagierte mit einem gestern veröffentlichten Update seines Betriebssystems iOS auf die Schwachstellen in seiner Software. Man empfehle Nutzern stets, die neueste Version zu installieren, so der US-Konzern. Für Apple sind Attacken wie die der Pegasus-Software besonders alarmierend: Die Sicherheit der Produkte zählt zu den wichtigsten Grundpfeilern des Unternehmens. Im Vergleich zum Betriebssystem Android des Konkurrenten Google genießt Apples iOS den Ruf, gegenüber Cyber-Angriffen gewappnet zu sein – Programme wie „Pegasus“ stellen diesen Nimbus der Sicherheit und somit Apples Werbe-Versprechen in Frage.