Investoren unterschätzen die griechische Gefahr

Mittwoch, 11.02.2015 14:40 von Handelsblatt - Aufrufe: 383

Griechenlands Widerstand bringt die Euro-Zone ins Wanken. Italien und Spanien könnten ebenfalls in Bedrängnis geraten. Doch Anleihe-Investoren interessiert das nicht. Sie ignorieren die griechische Ansteckungsgefahr.

Die entspannte Haltung der Investoren könnte die Gefahr, die von Griechenland für den Euro-Raum ausgeht, noch verstärken. Sie nehmen bei italienischen und spanischen Staatsanleihen nahezu rekordniedrige Zinsen hin und ignorieren damit die Gefahr einer Ansteckung der Peripherieländer durch die Bemühungen Griechenlands, einen neuen Schulden-Deal von mehr als 300 Milliarden Euro auszuhandeln. Und sie senden damit falsche Signale an die europäischen Politiker.

„Irgendjemand sagt irgendwas, was freundlich klingt, und schon schließt der Markt daraus, dass eine Lösung in Sicht ist“, sagte Stephen Lewis, Chefvolkswirt bei ADM Investor Services International in London, in der vergangenen Woche. „Dabei muss das überhaupt nicht stimmen. Ein Ende der Sparpolitik in Griechenland wäre ein Ende der Sparpolitik im Euro-Raum insgesamt.“

Doch anstatt Anleihen abzustoßen und die Regierungen zum Handeln zu zwingen, sehen die Investoren nur eine geringe Gefahr, dass Griechenland den Euro-Raum verlässt. Das ermutigt die europäische Politik, sich gegenüber einem Schuldenschnitt hart zu zeigen – und unterschätzt damit die Gefahr, dass eine Fehlkalkulation die Finanzstabilität der Region schwer schädigen würde, erklärt Chris Attfield von HSBC in London.

„Diese fehlende Ansteckung erhöht die Randrisiken in der Peripherie“, schrieb Attfield am 6. Februar, und bezog sich damit auf Ereignisse, die zwar wenig wahrscheinlich sind, im Fall ihres Eintretens aber starke Auswirkungen hätten. „Die Gefahr ist, dass dadurch das Gefühl entsteht, der Euro-Raum könne ein Ausscheiden Griechenlands überstehen.“

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