Der Risikokapitalgeber und ehemalige Commerzbank-Analyst geht gemeinsam mit seinem langjährigen Weggefährten René Parmantier unter die Bankiers.
Umtriebig ist wohl das richtige Wort, um das Wirken von Rolf Elgeti in diesem Jahr zu umschreiben. Im Sommer führte er die virtuelle Kreditplattform Creditshelf an die Börse, jetzt hat er zu einem nicht genannten Preis die Oddo Seydler Bank AG von der Oddo BHF AG übernommen.
„Mein Leitmotiv ist die Tatsache, dass viele mittelständische Unternehmen und familiengeführte Firmen durch das Raster der Großbanken und der führenden Investmentbanken fallen.“ Deshalb konzentriere er sich darauf, diese Marktlücke zu füllen. „Dazu zählen Transaktionen vom einstelligen bis zum hohen zweistelligen Millionenbereich“, sagt der 41-jährige Manager dem Handelsblatt.
Der jetzige Vorstandschef der übernommenen Bank, René Parmantier – der seit rund zehn Jahren ein Weggefährte von Elgeti ist – wird auch zukünftig dem Topmanagement der neuen Seydler Bank angehören und sich auch selbst finanziell engagieren. „Meine Beteiligung von 25 Prozent an der neuen Seydler Bank wird mich ein wenig mehr zum Unternehmer in der Bank machen“, begründet Parmantier den Schritt.
Im Grunde könne man das Institut zukünftig mit den Merchant Banks aus dem späten 19. Jahrhundert vergleichen, sagt Elgeti. Auf der Produktseite werde man beispielsweise Kapitalerhöhungen und Börsengänge, aber auch Anleihen betreuen und auch die Anlegerbasis dafür schaffen.
Elgetis Beteiligungsgesellschaft Obotritia Capital gibt Wagniskapital für junge Technologiefirmen und ist im Immobiliengeschäft aktiv. Elgeti wurde nach der Jahrtausendwende als Aktienanalyst der Commerzbank (Commerzbank Aktie) bekannt, wo er den Niedergang des Neuen Marktes erlebte. Später restrukturierte und führte er erfolgreich die TAG Immobilien (TAG Immobilien Aktie) AG. Beide Manager teilen die Leidenschaft für den Fußball – Elgeti ist Hansa Rostock eng verbunden, Parmantier hält zu Eintracht Frankfurt.
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