DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Chef der zweitgrößten italienischen Bank Intesa Sanpaolo (Intesa Sanpaolo Aktie), Carlo Messina, rechnet nicht mit einem schnellen Ende der Bankenkrise in Italien und erwartet weitere Zusammenschlüsse. "Wir haben eindeutig zu viele Banken. Wir müssen Fusionen fördern", sagte Messina der "Wirtschaftswoche". Die Krise der Banken in seinem Land werde noch zwei bis drei Jahre andauern.
Am Wochenende hatten die Anteilseigner der Banco Popolare und der Banca Popolare di Milano (BPM) dem geplanten Zusammenschluss zur drittgrößten Bank des Landes zugestimmt. Die Einigung der beiden Volksbanken gilt als wichtiges Signal für den stark zersplitterten Bankensektor Italiens, der nach jahrelanger Wirtschaftskrise auf faulen Krediten von rund 360 Milliarden Euro sitzt. Ein Großteil dieser Problemforderungen liegt bei den zahlreichen kleinen Instituten des Landes.
Den Anteil der italienischen Banken, die um ihre Existenz kämpfen, bezifferte Messina gegenüber der "Wirtschaftswoche" auf zehn Prozent. Dass seine Bank, die im EZB-Bankenstresstest im Sommer als eine der besseren in Europa abschnitt, sich an italienischen Krisenbanken beteilige, schloss er aus. "Ich werde keine Bank übernehmen, die keinen Wert schafft." Der italienische Bankenrettungsfonds Atlante hingegen sei stark genug, die Krisenbanken des Landes aufzufangen.
Eine weitere Kapitalaufstockung für den von Banken und Versicherern getragenen Fonds lehnt der Manager aber ab. "Wir haben beschlossen, 150 Millionen Euro zusätzlich zu geben, sodass wir am Ende eine Milliarde hineingeben. Aber mehr nicht."/she/men/stb
Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.