Wie Bloomberg News am Mittwoch meldet, befindet sich der Gründer der China Evergrande Group, Hui Ka Yan, unter Polizeiaufsicht. Das wirft weitere Zweifel über die Zukunft des angeschlagenen Immobilienentwicklers auf.
Nächstes Kapitel in der Riesen-Krise im chinesischen Immobiliensektor. Der Milliardär und Chef des in die Schieflage geratenen Immobilien-Riesen Evergrande soll von der Polizei schon vor mehreren Tagen an einen unbekannten Ort gebracht worden sein und unter einer Art Hausarrest stehen. Das berichtet Bloomberg exklusiv.
Wie die Nachrichtenagentur weiter schreibt, kommt das Vorgehen nicht einer Verhaftung gleich und bedeute auch nicht, dass Hui wegen eines Verbrechens angeklagt wird. Dennoch muss er wohl seinen Pass abgeben und darf nur mit Genehmigung mit anderen kommunizieren. Zuvor waren schon Mitarbeiter von Evergrandes Vermögensverwaltungseinheit von Evergrande festgenommen wurden.
Für den Evergrande-Chef ist es ein tiefer Fall. Er galt vor wenigen Jahren noch als bestens vernetzter Geschäftsmann mit Investments auch in E-Autos und Fußballklubs. Doch sein Immobilienimperium steckt seit mehr als zwei Jahren in einer tiefen Krise. Inzwischen macht Evergrande Schlagzeilen als weltweit am höchsten verschuldete Immobilienfirma und kämpft gegen die Pleite. Die Aktie ist innerhalb der vergangenen drei Jahre beinahe wertlos geworden, das Minus steht bei über 98 Prozent.
Auf der Handelsplattform Tradegate liegt die Evergrande-Aktie am Mittwochmittag mehr als 20 Prozent im Minus. Am 30. Oktober soll vor einem Gericht in Hongkong eine Anhörung zur Abwicklung des Immobilienriesen stattfinden.
Für Gary Ng, Ökonom bei Natixis Asia, ist eine Insolvenz noch keine ausgemachte Sache. Doch die Wahrscheinlichkeit steige. "Es ist immer noch möglich, dass Evergrande einen neuen Restrukturierungsplan hat, wenn es die regulatorischen Anforderungen erfüllt, aber der Prozess kann länger dauern als zuvor und es ist ungewiss, ob die Gläubiger die wahrscheinlich schlechteren Bedingungen akzeptieren würden", sagte Ng gegenüber Bloomberg. "Für die Regierung zeigt es, dass kein einzelner Entwickler in China too big to fail ist."
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE
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