FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor dem bundesweiten Auftakt der Tarifrunde in der Metall- und Elektro-Industrie hat der Frankfurter IG-Metall-Bezirkschef Armin Schild die Arbeitgeber zu einem schnellen Angebot aufgefordert. "Ich fürchte aber, dass wir beim Ablauf der Friedenspflicht wie meist kein verhandlungsfähiges Paket auf dem Tisch haben", sagte der Gewerkschafter der Nachrichtenagentur dpa in Frankfurt. In diesem Fall werde es ab Mai sehr schnell größere Warnstreiks geben, die dann zeitnah zu einem Ergebnis führen sollten.
Die Forderung nach 5,5 Prozent mehr Geld liege am unteren Rand der Erwartungen der Belegschaften, meinte Schild. Das gelte auch für Unternehmen mit großen Problemen aus seinem Bezirk Mitte. "Es gibt in Deutschland keine Belegschaften, die ein höheres Interesse an kräftigen Tariferhöhungen hätten als bei Opel oder Ford. Denn damit werden die Menschen in die Lage versetzt, sich auch ein Auto aus deren Produktion zu kaufen." Er gehe daher von einer großen Kampfbereitschaft der Belegschaften aus.
Die Forderung von Gesamtmetall nach flexiblen Elementen im Abschluss erschwere die Verhandlungen unnötig, erklärte Schild. Die bestehenden Möglichkeiten zu flexiblen, betriebsindividuellen Lösungen reichten völlig aus. Die IG Metall schließe regelmäßig Vereinbarungen mit Unternehmen, die aus wirtschaftlichen Notlagen heraus vorübergehend aus dem Flächentarifvertrag hinausgenommen werden müssten. Die jüngste Betriebsbefragung des Bezirks zeige auch eine deutliche konjunkturelle Verbesserung seit dem Jahresende.
2013 müsse ein Abschluss oberhalb des "neutralen Verteilungsspielraums" aus Produktivitätszuwachs und Inflationsausgleich herauskommen, sagte Schild. Das Plus werde dann zum strukturwirksamen Konjunkturbeitrag. In der ökonomischen Gesamtlage Europas sei es klar, dass die Löhne in der wichtigsten deutschen Industrie stark steigen müssten.
Schild bedauerte das Ausscheiden der Thüringer Arbeitgeber aus der Mittelgruppe mit Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Das Tarifgebiet bildete aus seiner Sicht die gesamte Realität des Wirtschaftszweiges ab, in dem man innovative Tariflösungen beispielsweise für flexible Übergänge in die Alterssicherung erreichen könnte, die dann für Ost und West gleichermaßen gelten. In den nun für Thüringen separaten Tarifverhandlungen werde die IG Metall zusätzlich zu den 5,5 Prozent eine neue Initiative zur Angleichung der Tarifbedingungen in Ost und West starten.
Die Verhandlungen in Thüringen sind für den 22. März angesetzt. Drei Tage vorher, am Dienstag (19. März), macht die Mittelgruppe gemeinsam mit Bayern den bundesweiten Auftakt./ceb/DP/zb
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