Um die Zukunft des Konzerns ist ein einzigartiger Machtkampf entbrannt. Plötzlich steht alles zur Disposition – nicht nur die Stahlfusion mit Tata.
An diesem Freitag wird sich die Zukunft des Industriekonglomerats Thyssen-Krupp entscheiden. In der Villa Hügel, dem einstigen Stammsitz der Gründer, will sich das Kuratorium der Krupp-Stiftung treffen und darüber abstimmen, was mit der Beteiligung an dem Dax-Konzern geschehen soll. Immerhin ist man mit 21 Prozent der größte Aktionär des Konzerns.
Erwartet werde, dass sich die elf Mitglieder des obersten Stiftungsgremiums für den Erhalt der Thyssen-Krupp AG als Gesamtkonstrukt aussprechen, erfuhr das Handelsblatt aus mit den Vorgängen vertrauten Kreisen. Auf dieses Signal wartet zumindest Ulrich Lehner, der sich als Aufsichtsratschef des Ruhrkonzerns dann auf die Suche nach einem neuen Vorstandsvorsitzenden machen kann.
Der bisherige Amtsinhaber Heinrich Hiesinger hatte den Posten in der vergangenen Woche geräumt und seinen brüsken Abgang offenbar mit der mangelnden Rückendeckung durch die Stiftungsvorsitzende Ursula Gather begründet. Sie soll gar Zweifel an der geplanten Fusion der deutschen Stahl-Sparte mit Tata Steel gestreut haben.
„Wir brauchen nun Einigkeit von Vorstand, Aufsichtsrat und Großaktionären, um die Stahlfusion zu vollziehen“, hieß es in hochrangigen Konzernkreisen. Aber bisher sieht es danach nicht aus. Der Finanzinvestor Cevian hatte als zweitgrößter Aktionär zuletzt auf einen drastischen Umbau von Thyssen-Krupp inklusive Verkäufen weiterer Sparten gedrängt.
Alle Akteure sind bereits jetzt ramponiert. Selbst die beschlossene Stahl-Fusion mit den Indern könnte noch platzen. Lehner muss nun zwischen Stiftung und Cevian vermitteln. Finanzvorstand Guido Kerkhoff, der am Freitag zum Interimschef berufen werden soll, wird mit seinen Kollegen eine neue Strategie erarbeiten – und damit auf Cevian zugehen.
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