Wo soll der Sitz der Megabörse sein? CDU und SPD beharren auf Frankfurt, während für englische Politiker nur London in Frage kommt. Ein Treffen in Wiesbaden am Mittwoch soll zumindest die deutschen Gemüter beruhigen.
Der Druck aus Hessen auf die Deutsche Börse steigt: Nach Finanzminister Thomas Schäfer dringen auch Landtagsabgeordnete von CDU und SPD auf Änderungen bei der geplanten Fusion mit der London Stock Exchange (LSE). Sie fordern, dass der Holdingsitz der europäischen Megabörse wegen des Brexit von London nach Frankfurt verlagert werden muss. In der britischen Hauptstadt regt sich jedoch Widerstand gegen das Verlangen aus Wiesbaden. Mehrere Parlamentarier der britischen Konservativen forderten Premierministerin Theresa May auf, den gut 25 Milliarden Euro schweren Deal notfalls zu untersagen.
Die hessische Börsenaufsicht, die EU-Kommission und die britischen Behörden müssen den Zusammenschluss spätestens bis Ende Juni genehmigen. Viele deutsche Politiker und die Finanzaufsicht BaFin sind jedoch der Ansicht, dass die deutsch-britische Börse nach dem Brexit nicht wie ursprünglich geplant in London angesiedelt werden kann. „Ich persönlich halte einen Sitz der Holdinggesellschaft in London für ausgeschlossen und teile in diesem Zusammenhang die Meinung der Bafin“, sagte Michael Boddenberg, der CDU-Fraktionsvorsitzende im Hessischen Landtag, der Nachrichtenagentur Reuters.
Deutsche-Börse-Chef Carsten Kengeter hat die hessischen Parlamentarier am Mittwochabend zu einem Treffen ins edle Kurhaus Wiesbaden geladen. Der wirtschaftspolitische Sprecher der hessischen SPD-Fraktion, Tobias Eckert, hofft dabei auf Aussagen zur Sitzfrage. „Wenn man zum jetzigen Zeitpunkt eine solche Veranstaltung mit der hessischen Landespolitik macht, kann man nicht nur nett essen und übers Wetter reden. Wenn so ein Termin Sinn machen soll, muss man inhaltlich etwas sagen.“
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