HanseYachts-Aktie: Profiteur der Bavaria-Pleite? Aktienanalyse

Dienstag, 22.05.2018 12:41 von aktiencheck.de - Aufrufe: 242

Haar (www.aktiencheck.de) - HanseYachts-Aktienanalyse von "Vorstandswoche.de":

 

Die Aktienexperten von "Vorstandswoche.de" raten in einer aktuellen Aktienanalyse weiterhin zum Kauf der Aktie der HanseYachts AG (ISIN: DE000A0KF6M8, WKN: A0KF6M, Ticker-Symbol: H9Y).

 

Gewinnwarnungen seien für Aktionäre zunächst einmal eine Enttäuschung. Ein genauer Blick lohne sich aber meistens. Im Falle von HanseYachts lese sich die Reduktion der Prognose schlimmer als sie wirklich sei. Deutschlands größter Serienyachthersteller und Motorbootbauer habe in diesem Wirtschaftsjahr kein Glück gehabt und dann sei noch Pech hinzugekommen. Wie HanseYachts-Kapitän Jens Gerhardt im Hintergrundgespräch mit der "Vorstandswoche.de" mitgeteilt habe, seien für die Reduktion der Ertragsziele mehrere Effekte ausschlaggebend gewesen. Durch die Aufnahme der Marke Privilège, ein Hersteller von Katamaranen in das Hanse-Markenportfolio, seien Anlaufkosten entstanden. "Wir haben diese Kosten budgetiert, und sie kamen nicht überraschend."

 

Weiter belastet habe ein überdurchschnittlich hoher Produktionsanlauf von neuen Yachtmodellen, was zu zusätzlichen Aufwendungen geführt habe. "In dieses Jahr ist auch unser Markenrelaunch gefallen. Wir hatten 6 Weltpremieren. Unsere Strategie ist, dass wir bei neuen Modellen gleichzeitig unser Portfolio erneuern. Begännen wir damit nach und nach, was die Kosten besser verteilen würde, kauft leider keiner mehr die Vorgängermodelle, sondern wartet auf das neue Modell. Die neuen Modelle sind teurer und liefern uns noch bessere Margen." Schlussendlich nicht mehr zu kompensieren gewesen seien diese Themen, als die Witterung in den Monaten Februar und März schlecht gewesen sei und es in der Folge zu Lieferschwierigkeiten von Zulieferern gekommen sei.

 

Großes Pech habe HanseYachts dadurch gehabt, dass im Norden eine Grippewelle geherrscht habe, die mit Personalfehlzeiten von teilweise über 20% in wichtigen operativen Einheiten, in der Spitze sogar bis zu 40%, zu Produktionsverzögerungen und Verschiebungen geführt habe. "Ich habe so etwas in der Form noch nie erlebt." Die Produktionsverschiebung und der entsprechende Umsatz würden sich teilweise ins nächste Jahr verzögern. Der geringere Umsatz in diesem Jahr und die Sondereffekte würden zu einem bereinigten EBITDA zwischen 5 bis 7 Mio. Euro führen anstatt eines bereinigten EBITDA von über 8,7 Mio. Euro.

 

Die gute Nachricht sei, dass die Nachfrage nach Yachten und Booten so hoch sei wie seit 10 Jahren nicht mehr. "Wir können uns nicht beschweren. Unser Auftragsbestand liegt auf Rekordniveau. Wir haben derzeit keine Anzeichen, dass sich hier etwas verändert." Der Firmenchef erwarte für das Jahr 2017/2018, welches per 30. Juni ende, einen Rekordumsatz. Im nächsten Jahr solle der Umsatz weiterwachsen, sage Gerhardt. Er rechne zudem mit einer deutlichen Verbesserung des EBITDA. Die Aktienexperten von "Vorstandswoche.de" würden erwarten, dass HanseYachts im Jahr 2018/2019 die Marke von 10 Mio. Euro deutlich übertreffe. Mittelfristig strebe das Unternehmen einen Umsatz von 200 Mio. Euro bei einer EBITDA-Marge von 10 bis 12% an. Somit wolle der Firmenchef den operativen Gewinn in den nächsten Jahren mehr als verdoppeln.

 

Demnächst werde HanseYachts die bereits verabredete Übernahme von Privilège vollziehen. Die Münchner AUERLIUS (ISIN: DE000A0JK2A8, WKN: A0JK2A, Ticker-Symbol: AR4) besitze zu 75% HanseYachts und habe den französischen Katamaran-Hersteller einst gekauft, um diesen mittelfristig weiterzuverkaufen. Die Franzosen würden bald den Break-Even erreichen. "Der Zeitpunkt für die Übernahme der Anteile ist günstig. Verhandlungen zum Preis gibt es dabei keine. Sowohl Aurelius als auch HanseYachts sind börsennotierte Gesellschaften. Wir lassen den Kaufpreis extern ermitteln." Eine Kapitalerhöhung scheine für die Übernahme nicht zwingend notwendig.

 

Wegen der großen Nachfrage stelle sich die Frage, ob das Unternehmen nicht bald die Kapazitäten erweitere. "Wir prüfen alle Optionen. Eine Entscheidung gibt es dazu bisher nicht", so Gerhardt. Mit Bavaria habe jüngst ein Wettbewerber von HanseYachts Insolvenz beantragt. "Uns hat die Insolvenz nicht überrascht. Uns hat eher gewundert, wie lange Bavaria durchgehalten hat." Bavaria habe pro Jahr über 800 Boote verkauft. "Sofern es keinen Käufer für die Anteile gibt, wird sich das Volumen im Markt verteilen. Wir werden davon profitieren. Im Jahr 1 dieser Insolvenz sogar ganz sicher. Die neue Saison beginnt bald, und ich kann mir nicht vorstellen, dass es so schnell eine Lösung für Bavaria gibt. Zumindest kenne ich auch keinen Händler, der es in einer solch angespannten Situation riskiert, eine Neubestellung in ein angeschlagenes Unternehmen aufzugeben." Für HanseYachts sei Bavaria nicht wirklich spannend. "Wir haben noch keine klare Meinung zu Bavaria. AUERLIUS ist ja ein Hospital, aber kein Hospiz. Die Kapazitäten könnten wir sehr gut gebrauchen, und die Fabrik ist modern. Aber ein Standort fern vom Wasser mitten im Hochlohngebiet ist nicht optimal", so Gerhardt.

 

HanseYachts sei stark positioniert. Bei Yachten ist das Unternehmen der Player schlechthin, und im Bereich Motorboote erzielte die Firma starke Wachstumsraten. Nur eine massive Rezession könnte die Nachfrage nach diesen Luxusgütern schnell einbrechen lassen. Solange diese nicht in Sicht sei, gehe es weiter aufwärts. Dem Umsatz- und Ertragsziel von Gerhardt stehe nichts im Wege. Die Pleite von Bavaria, die sich bei HanseYachts in den nächsten 12 Monaten in jedem Fall positiv auswirken werde, habe bisher noch keiner auf der Agenda.

 

Unser Altfavorit HanseYachts, die wir bei Kursen von 4 Euro entdeckt hatten, ist zwischen 8 und 8,50 Euro weiter kaufenswert, so die Aktienexperten von "Vorstandswoche.de" in einer aktuellen Aktienanalyse. (Analyse vom 22.05.2018)

 

Bitte beachten Sie auch Informationen zur Offenlegungspflicht bei Interessenskonflikten im Sinne der Richtlinie 2014/57/EU und entsprechender Verordnungen der EU <a href="http://www.vorstandswoche.de/impressum/" target="_blank">unter folgendem Link</a>.

 

Börsenplätze HanseYachts-Aktie:

 

Xetra-Aktienkurs HanseYachts-Aktie:

8,65 EUR -0,57% (18.05.2018, 17:36)

 

Xetra-Aktienkurs HanseYachts-Aktie:

8,70 EUR +0,58% (22.05.2018, 08:00)

 

ISIN HanseYachts-Aktie:

DE000A0KF6M8

 

WKN HanseYachts-Aktie:

A0KF6M

 

Ticker-Symbol HanseYachts-Aktie:

H9Y

 

Kurzprofil HanseYachts AG:

 

Die HanseYachts AG (ISIN: DE000A0KF6M8, WKN: A0KF6M, Ticker-Symbol: H9Y) ist gemessen an der Zahl weltweit verkaufter Yachten einer der zwei größten Hersteller hochseetüchtiger Segelyachten. Im Bereich Segel- und Motoryachten ist die HanseYachts AG ein weltweit operierendes Unternehmen.

 

In eine so herausragende Marktposition gelangt man in der globalen Wassersportindustrie nach der Gründung im Jahr 1990 mit unternehmerischen Qualitäten und Visionen, klarer Zielgruppenorientierung, effizienten Produktionsprozessen - aber vor allem mit hervorragenden Mitarbeitern. Alle Mitarbeiter der HanseYachts AG, vom Vorstand über Yachtdesigner, Ingenieure bis zu den Monteuren am Produktionsband, verbindet deshalb eine gelebte Gemeinsamkeit: Die Leidenschaft für die See.

 

Mittlerweile beschäftigt die HanseYachts AG im Firmenverbund mehr als 1.050 Mitarbeiter und zählt in der Region Greifswald zu den größten Arbeitgebern. Seit 2007 ist die HanseYachts AG börsennotiert (General Standard) mit aktuell ca. 26% frei gehandelten Aktien. Größter Aktionär ist seit 2011 die Münchener AURELIUS AG, mit ca. 74% der ausgegebenen Aktien.

 

Zur HanseYachts AG gehören die Segelyachtmarken Hanse, Dehler, Moody und Varianta sowie die Motoryachtmarken Fjord und Sealine. Auf der folgenden Grafik wird ersichtlich, wie sich der Zukauf der Marken gestaltet hat. Angefangen mit der Hausmarke "Hanse" im Jahr 1990, bis zur letzten Akquisition der Marke "Sealine" im Jahr 2013, ist Wachstum das klare Ziel. (22.05.2018/ac/a/nw)

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